Schüler tanzen gegen Mobbing

Premiere an der Johann-Amos-Comenius-Realschule am Mäusheckerweg: Die Schülergruppe "Dance4Teens" hatte ihren ersten Auftritt, mit dem sie sich gegen Mobbing und Diskriminierung starkmacht.

Trier. (sys) Zu Beginn dieses Schuljahres haben die JAC-Realschule und die Polizei das gemeinsame Projekt "Dance4Teens" gestartet. Ziel ist es, über den Tanz problematische Themen in den Fokus zu rücken. Aktuell hat sich eine Gruppe von zwanzig Schülern mit Mobbing und Diskriminierung auseinandergesetzt. "Der Tanz ist das Medium, um die Botschaft rüberzubringen", sagt die betreuende Lehrerin Theresia Biewer. Die Botschaft ist klar. "Stop Mobbing" steht auf den gelben T-Shirts der Tänzer, die sich in den vergangenen Monaten einmal pro Woche getroffen haben, um mit ihrer Trainerin Isabell Rutkauskas die Choreographie einzustudieren.

Beim Tag der offenen Tür am Samstag traten die Schüler erstmals vor Publikum auf. Sie zeigten tänzerisch und mit gespielten Szenen, wie Mobbing auf einem x-beliebigen Schulhof vonstatten gehen kann.

Bei den etwa 300 Zuschauern kam der etwa 15-minütige Auftritt gut an. Der 14-jährige Robin Becker, Sänger der Schulband, lobt Tanz und Sprechszenen. "Ich finde "Dance4Teens" cool, weil sie gegen Mobbing sind. Ich weiß aber nicht, ob es fruchten wird", sagt er. Bei den Teilnehmern hat es allerdings schon etwas bewirkt. In jeder Klasse gebe es Außenseiter, "die werden ausgeschlossen und runtergemacht", erzählen Karoline Börner (12) und Cindy Wengler (13). "Wir mobben selbst nur nicht mehr", sagen die beiden Schülerinnen, sie griffen auch ein. Alisha van den Hoogen (15) und Lisa Eiden (14) haben noch einen positiven Effekt bemerkt: "Zusammen zu tanzen gibt Kraft und Selbstvertrauen", sagen sie. Das unterstützen auch die Theorieeinheiten mit Zivilcouragetrainern der AG Frieden.

Weitere Auftritte an Schulen sollen folgen. Die Idee des Projekts ist es, die Aufführung von "Dance4Teens" als Anstoß zu nutzen, um sich tiefergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen, erläutert Hauptkommissar Elmar Esseln vom Beratungszentrum der Polizei. Am 19. Juni wird der neue Polizeipräsident Lothar Schömann, der auch Schirmherr des Projektes ist, die Gruppe beim Tag der offenen Tür der Polizei vorstellen. Am 15. Oktober folgt ein weiterer Auftritt in der Trier Galerie bei der Aktion "Wer nichts tut, macht mit" von Polizei und Innenministerium.

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