Schülerarbeit in Serienproduktion

Schweich · Der Auftrag kam vom Forstamt Trier, die Auslieferung ist auf den 31. Mai terminiert und bei den Schülern der Schweicher Meulenwaldschule ist die Serienproduktion angelaufen. Sie fertigen derzeit die komplette Beschilderung für die Waldjugendspiele im Juni.

 Mit Schutzbrille hat sich Marcel an die neue CNC-Fräsmaschine gesetzt. Im Hintergrund zeigen Marco, Jessica, Alexandra, Katharina und Förderschullehrer Otmar Lambert den Produktionsplan und präsentieren die neue Beschilderung für die Waldjugendspiele. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Mit Schutzbrille hat sich Marcel an die neue CNC-Fräsmaschine gesetzt. Im Hintergrund zeigen Marco, Jessica, Alexandra, Katharina und Förderschullehrer Otmar Lambert den Produktionsplan und präsentieren die neue Beschilderung für die Waldjugendspiele. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. Das Projekt ist ein Glücksfall. Nicht nur für die Schüler der Förderschule in der Isseler Straße. Berufsvorbereitung mit Aufträgen aus der Wirtschaft - so praxisnah arbeitet Förderschullehrer Otmar Lambert mit seiner Klasse am allerliebsten.
Zumal die Schule vor kurzem mit einer zweiten CNC-Fräsmaschine, also einer computergesteuerten Bohr- und Fräsmaschine, ausgestattet wurde. "Die Nikolaus-Koch-Stiftung hat uns diese Anschaffung ermöglicht", freut sich Schulleiter Heinz Wegmann und weiß dieses "Geschenk" in Zeiten knapper Kassen umso mehr zu schätzen.
Auch die Schüler der Sekundarstufe I arbeiten voller Begeisterung mit der neuen Maschine. Marco hat das CAD-Programm geschrieben. "Das hat richtig Spaß gemacht", sagt er. "Ich habe gerne auch zu Hause über den Plänen gebrütet", meint der 15-Jährige. Der Einsatz des Computers zum Anfertigen technischer Zeichnungen (CAD) und zur Steuerung von Maschinen (CNC) ist aus der Wirtschaft und Industrie gar nicht mehr wegzudenken. "Diese Fräse, die jetzt die Hinweis- und Stationsschilder fertigt, gibt unseren Schülern einen ganz konkreten Einblick in die moderne Arbeitswelt", sieht es Förderschullehrer Otmar Lambert. "Die perfekte Vorbereitung auf das Berufsleben."
Während Jessica, 14 Jahre, die Holzbretter in der Länge zuschneidet, hat sich Marcel die Schutzbrille und den Gehörschutz angezogen, um die Kreise einzubohren. Am "Mädel-Tisch" lackieren Katharina und Alexandra das eingestanzte Rund in Rot und Blau. "Bin mal gespannt, wie das aussieht, wenn die Hinweisschilder für die Waldjugendspiele aufgehängt werden", sagt Alexandra und ergänzt beinahe schüchtern: "Wir sind ganz schön stolz, solch einen Auftrag vom Forstamt bekommen zu haben."
Berührungsängste abbauen



Schulleiter Heinz Wegmann sieht diese Form der Berufsvorbereitung als den "absolut richtigen Weg", bei seinen Schülern Berührungsängste mit einer hoch technisierten Arbeits- und Lebenswelt abzubauen und die Technik- und Medienkompetenz durch den kreativen Einsatz von modernen Medien, auch im praktischen Unterricht, zu schulen. "Gerade für unsere Schüler, deren Lernbeeinträchtigungen sehr unterschiedlich ausgeprägt sind, ist das wichtig", betont der Schulleiter.
Ein Ausbildungsschwerpunkt an der Schule ist die Vorbereitung auf das Berufsleben. Berufsrelevante Themen werden theoretisch im Unterricht behandelt, aber auch praktisch umgesetzt. An schulinternen und außerschulischen Praxistagen, im Arbeitslehreunterricht, in AGs und in Berufs- und Betriebspraktika arbeiten die Schüler mit traditionellen Maschinen und Werkzeugen, um ihre Fähigkeiten auszubauen und sich auszuprobieren. sbn

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