Schüler-Projekt Junior Ein langer, steiniger Weg auf Glas

Trier · Die Schülerfirma „Glas Up“ der Berufsbildende Schule für Wirtschaft in Trier hat ihre Abschlussbilanz gezogen, Höhepunkt war die Teilnahme am Landeswettbewerb in Mainz.

 Mit Produkten aus alten Weinflaschen haben diese Zwölftklässler der BBS für Wirtschaft Trier ihre unternehmerischen Erfahrungen gemacht.

Mit Produkten aus alten Weinflaschen haben diese Zwölftklässler der BBS für Wirtschaft Trier ihre unternehmerischen Erfahrungen gemacht.

Foto: TV/Björn Pazen

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu – und somit enden alle Schülerfirmen in der Region, die am bundesweiten Junior-Wettbewerb des Instituts der deutschen Wirtschaft teilgenommen haben. Dazu zählt auch das Unternehmen „Glas up“ mit elf Zwölftklässlern des Wirtschaftsgymnasiums der Berufsbildenden Schule (BBS) für Wirtschaft in Trier.

Die Geschäftsidee: Sie sammelten bei Winzern zurückgegebene Weinflaschen ein, trennten den Flaschenhals ab, schliffen die Oberkante des Unterteils und machten aus den Flaschen selbst gestaltete Gläser. Dank der Unterstützung des Trierer Glas-Unternehmens Kaschenbach, das die Flaschen sandgestrahlt in Form brachte, entstanden individuelle Gläser in verschiedenen Farben und Designs. Am Ende ihres Geschäftsjahres zogen die Macher von „Glas up“ nun Bilanz: 65 Gläser wurden verkauft, 27 vorbestellte werden gerade fertig produziert und dann ausgeliefert. Am Ende steht ein Gewinn, der komplett ans Trierer Hospizhaus gespendet wird. Auch die bei der abschließenden Hauptversammlung anwesenden Anteilseigner verzichteten auf die Rückzahlung ihrer Zehn-Euro-Aktien, so dass die Spende noch größer ausfällt.

Viel wichtiger als die rein monetäre Seite waren den elf Teilnehmern aber die Erfahrungen, die sie als Jung-Unternehmer gesammelt haben. „Wir haben gelernt, wie wichtig Teamgeist und Zuverlässigkeit sind, und wie wichtig Strukturen selbst schon in einer Schülerfirma sind“, sagt Anna Kalmuratow, neben Katharina Ballmann eine der Glas-up-Vorstände. Von der Umsetzung der Geschäftsidee, der Produktion, der Vermarktung gerade auf sozialen Netzwerken, dem Erstellen eines Geschäftsberichts bis hin zur Präsentation beim Landeswettbewerb waren die Aufgaben breitgestreut.

„Und gerade bei der Produktion sind wir an unsere Grenzen gestoßen, das war doch aufwendiger, als wir gedacht haben“, war die einhellige Meinung. Dennoch schafften es die Schüler, die Kapazität auf bis zu 30 Gläser pro Produktionstag zu erhöhen. Zudem wurden nach erfolgreichem Start auch weitere Upcycling-Produkte wie Lampen und Snackschalen aus Weinflaschen verkauft.

Höhepunkt ihres Unternehmertums war die Einladung zum Landeswettbewerb in Mainz, wo sich die zehn besten JUNIOR-Firmen aus Rheinland-Pfalz präsentierten. Trotz eines sehr innovativen Stands und einer starken Bühnenpräsentation (die bei der Hauptversammlung als Video gezeigt wurde) schaffte es Glas up nicht unter die besten drei. „Den Podiumsplatz hätten unsere Schüler auf jeden Fall verdient gehabt“, meinte Jürgen Schmidt, einer der betreuenden Lehrer.

Schulleiterin Gabriele Groß, die am Ende der Versammlung die Zertifikate an die Schüler übergab, lobte die Entwicklung der Gruppe: „Man lernt nur aus Fehlern und mit dem Prozess. Die Schüler sind auf jeden Fall durch das Unternehmen gereift und haben wichtige Erfahrungen gemacht.“

Gleich nach den Sommerferien bildet sich dann schon das nächste Junior-Projekt an der BBS für Wirtschaft, die dann ein Jubiläum mit der 20. Teilnahme feiert.

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