"Schülerlotse" hilft in Notlagen

TRIER. (DiL) Mit einem Rheinland-Pfalz-weiten Projekt will die Triererin Margret Böhr (Foto) Schülern aus sozial schwachen Familien helfen. Die Aktion "Schülerlotse – Verein für Bildungspatenschaften" soll unbürokratisch und am Einzelfall orientiert einspringen, wenn ein Kind Förderung braucht.

Wer je in einem Elternbeirat gesessen hat, kennt die Situation: Eine Klassenfahrt steht an, die Anschaffung von Unterrichtsmaterial oder der Kauf eines Musikinstruments. Für die meisten Familien kein unlösbares Problem - und trotzdem gibt es immer wieder Schüler, die nicht wissen, wo sie das nötige Geld her nehmen sollen. Die Folge: Rückzug, soziale Ausgrenzung, oft auch verschämte Ausreden, weil man über die eigene Notlage nicht gerne spricht. In manchen Schulen gibt es unbürokratische Hilfen, etwa durch Fördervereine. Eine ähnliche, schulübergreifende Initiative hat Margret Böhr mit der Aktion "Schülerlotse" gegründet. Der Verein sammelt Spendengelder und wirbt engagierte Paten, um mit dem akquirierten Geld bei dringendem Bedarf Kostenzuschüsse für Nachhilfeunterricht, Schulausflüge, Sportausrüstungen, Musikinstrumente, Fachbücher und Ausstattungsgegenstände wie Taschenrechner und Computer zu geben.Faire Chance unabhängig vom Eltern-Einkommen

"Es geht darum, dass Kinder unabhängig vom Eltern-Einkommen einen fairen Zugang zur Schulbildung bekommen", sagt Margret Böhr und verweist auf die alarmierenden Erkenntnisse der jüngsten Pisa-Studie. Angesichts der drängenden Probleme dürfe man "langwierige schulpolitische Entscheidungen nicht abwarten". Ehemann Christoph Böhr hat das Projekt mit ins Leben gerufen, hält sich aber eher im Hintergrund. Schließlich sei "Schülerlotse" eine "rein private Initiative, kein parteipolitisches Projekt", betont der CDU-Landeschef. "Wir fragen weder bei den Paten noch bei den Eltern nach dem Parteibuch, jedes Kind kann im Bedarfsfall auf uns zählen", versichert Margret Böhr. Pate kann jeder werden, der bereit ist, die Bildungs-Initiative mit 25 Euro im Monat zu unterstützen. Mit Bundesliga-Schiedsrichter Herbert Fandel hat man schon ein prominentes Aushängschild gewonnen. Erwünscht sind aber auch Unternehmens-Spenden. Unterstützungsanträge sollen schnell und unbürokratisch bearbeitet werden. Um Missbrauch zu vermeiden, müssen grundsätzlich Lehrerinnen und Lehrer die Anträge stellen. "Die kennen sich am besten vor Ort aus und können beurteilen, ob Bedarf besteht", glaubt Margret Böhr. Die Politikerin, die selbst im Trierer Stadtrat sitzt, hofft auf reges Engagement in der Region Trier. Aber auch in ganz Rheinland-Pfalz soll sich "Schülerlotse" etablieren. Und wenn es richtig gut läuft, denkt Margret Böhr sogar an ein "Modell für ganz Deutschland". Infos/Kontakt: 0651/9943916 Mail: Margret.cleo@t-online.de Internet: www.schuelerlotse.org

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