Schüsse auf Kirchenfenster

TARFORST. Nicht lange "gehalten" hat die Bleiverglasung an der Kreuzwegkapelle oberhalb von Tarforst. Zwischen Weihnachten und Silvester haben Unbekannte regelrechte Schießübungen auf die Fenster veranstaltet.

Die Scheiben an der Kapelle oberhalb von Tarforst waren erst vor einigen Jahren von der Trierer Fachfirma Kaschenbach eingesetzt worden - damals auf Kosten des Unternehmens. Vergebens - denn auch vor diesem Bau machte nun blinde Zerstörungswut nicht Halt. Ein Phänomen übrigens, das immer häufiger an alten Kapellengebäuden im Randbereich der Stadt zu beobachten ist.Der Tarforster Ortsvorsteher Marcellus Gehlen schätzt, dass die Fenster der Kreuzwegkapelle zwischen Weihnachten und Neujahr beschädigt wurden. Vor den Feiertagen sei die Kapelle jedenfalls noch heil gewesen. Nun weisen die meisten der in Blei eingefassten Waben kleine, kreisrunde Löcher auf, was auf Schüsse aus einem Kleinkaliber- oder aus einem Luftgewehr schließen lässt. Einige der Waben sind ganz zersplittert - so als ob sie eingeschlagen worden wären.Schon ein zerschlagenes Normalfenster ist bekanntlich ärgerlich. Aber in Tarforst hat es sogar eine Bleiverglasung getroffen. Gehlen: "Die ist ziemlich teuer." Auf eine Strafanzeige gegen Unbekannt hat der Ortsvorsteher dennoch verzichtet, weil "keine Aussicht besteht, den oder die Täter dingfest zu machen".Peter Kaschenbach von der Fachfirma in Trier-Nord schätzt den Schaden auf maximal 800 Euro für den Fall, dass eine Reparatur der in Blei eingefassten Waben nicht mehr möglich sein sollte. Außerdem beklagt sich Kaschenbach, der selbst im Höhenstadtteil wohnt, dass der Vandalismus in Tarforst innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahre auch allgemein deutlich zugenommen habe."Solche Anschläge auf Kirchen- und Kapellenfenster kommen leider immer häufiger vor", sagt Hans-Günther Lanfer, Leiter des Trierer Presseamtes.Die Aussage des Tarforster Ortsvorstehers, wonach die Kappelle städtisches Eigentum sei, konnte Lanfer weder sofort bestätigen, noch verneinen. Zunächst sei zu prüfen, ob der denkmalwerte Bau auf privatem oder kommunalem Grund stehe.Ortsvorsteher Gehlen will die Beschädigungen an der Kreuzwegkapelle nicht dem allgemeinen Vandalismus zuordnen. Ortsvorsteher Marcellus Gehlen: "Vor einigen Jahren waren die Kapellenfenster schon einmal durch Schüsse demoliert worden - damals wie heute das gleiche Schadensbild. Da war wohl wieder derselbe Spinner am Werk."