Schulbau: Behindertenbeauftragter informiert zur Barrierefreiheit

Leiwen/Schweich · In die Diskussion um die Sanierung der Ganztagsschule Leiwen (der TV berichtete am 12. März) hat sich auch der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte des Kreises, Christoph Emmerling, eingeschaltet. Er bietet den Kommunalpolitikern Hilfe bei Fragen der Barrierefreiheit und Inklusion an.

Leiwen/Schweich. Die im TV-Bericht angeklungenen Kommunikationsprobleme zwischen dem Verbandsgemeinderat Schweich als Schulträger und der ADD als Schulaufsichtsbehörde gelten nach Ansicht Emmerlings nur bedingt. Die ADD achte lediglich auf die Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen und Normen, die in Brüssel, Berlin und Mainz gemacht würden. Der Architekt führe lediglich diese Vorgaben aus; die Planung werde vorab gewöhnlich auch mit dem Behindertenbeauftragten beraten. Emmerling: "Barrierefreiheit und Inklusion sind seit vielen Jahren ein gesellschaftliches Thema. Insofern müssten die Kommunalpolitiker eigentlich wissen, worum es geht und welche Konsequenzen sich ergeben. Offenbar gibt es dennoch erheblichen Informationsbedarf auf kommunaler Ebene."
In seiner Eigenschaft als Behindertenbeauftragter des Kreises besuche er derzeit die Verbandsgemeinden. Bürgermeisterin Christiane Horsch und ihren Kollegen habe er angeboten, zu einer Ortsbürgermeisterbesprechung zu kommen und die rechtlichen Rahmenbedingungen und Verordnungen zu erläutern. Auch stehe er gerne für Fragen rund um die Themen Barrierefreiheit und Inklusion zur Verfügung. Zur geplanten Umgestaltung der Leiwener Schule meint Emmerling: "Welchen Sinn macht es, zwei Etagen barrierefrei zu gestalten, ohne einen Aufzug oder Lift vorzusehen, mit dem ein Mensch mit Handicap ins obere Stockwerk gelangen kann? Häufig, so auch in diesem Fall, müssen die Investitionskosten als Totschlagargument herhalten."
Die wirklichen Zusatzkosten für die Umsetzung von Barrierefreiheit und Inklusion lägen meist nur im niedrigen Prozentbereich verglichen mit den Gesamtkosten. Diese seien vielfach zuwendungsfähig, belasteten somit den kommunalen Haushalt geringer als unterstellt. Es sei inakzeptabel, immer nur Maßnahmen zur Barrierefreiheit und Inklusion in Frage zu stellen. Dies sei "heute grundsätzlich nicht mehr verhandelbar". red

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