Schulden, Schulen, Schauspielhaus

Traditionell pausiert der Trierer Stadtrat in den letzten Monaten vor Kommunalwahlen. Diskussionen und Entscheidungen sollen nicht vom Wahlkampf beeinträchtigt werden. Das Gremium tagt daher in seiner jetzigen Zusammensetzung nur noch am 28. und 29.Januar, am 26.Februar und letztmalig am 31.März, bevor es am 7. Juni neu gewählt wird.

Trier. (woc) Bei der Stadtratssitzung am Mittwoch steht zunächst der Haushalt 2009 auf der Tagesordnung. Auch der Etat 2008 wird Thema sein. Denn im alten Verwaltungs- und Vermögenshaushalt eingeplantes, aber nicht ausgegebenes Geld muss wegen der neuen doppischen Buchhaltung neu veranschlagt werden.

Spannender wird es beim letzten Tagesordnungspunkt: Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink referiert dann über den haarsträubenden baulichen Zustand des Trierer Theaters (der TV berichtete). Die Fotos des 30-seitigen Dossiers zeigen Wasserflecken an Decken und Wänden, überalterte Technik, verschmuddelte Sanitäranlagen, Möbel aus ausrangierten Beständen der Bundeswehr und offenbaren die viel zu geringen Lagerkapazitäten. Der Rat soll zu den bereits bewilligten 200 000 Euro weitere 600 000 für die Planung der rund 18,5 Millionen Euro teuren Sanierung freigeben.

In der Sitzung am Donnerstag geht es zunächst um zwei Anfragen: Die Grünen wollen wissen, warum die Räume der St.-Martin-Grundschule nach den Winterferien nur auf rund 15 Grad geheizt werden konnten (der TV berichtete). Die zweite Anfrage der Grünen bezieht sich auf die Öffnungszeiten und den Service-Schalter des Hauptbahnhofs. 2007 hatte der Rat auf Antrag der Grünen eine Resolution verabschiedet, nach der der Oberbürgermeister sich gegenüber der Bahn für die Rücknahme der verkürzten Öffnungszeiten des Bahnhofs einsetzen soll. Jetzt wollen die Grünen wissen, inwieweit Jensen den Besuch von Bahnchef Hartmut Mehdorn (der TV berichtete) dazu genutzt hat.

Nach Beratung in den zuständigen Gremien soll der Rat außerdem beschließen, dass die erste Trierer Gesamtschule am Schulstandort Wolfsberg eingerichtet wird und die erste "Realschule plus" am Standort des ehemaligen Treviris-Gymnasiums (der TV berichtete). Beschließen soll der Rat zudem, dass die Agentur "Medienfabrik" auch 2009 das Römerspektakel "Brot und Spiele" im Auftrag der Stadt planen und durchführen soll. Nachdem die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Zuschuss immer wieder nachträglich erhöhen musste (der TV berichtete), sollen die städtischen Zuschüsse diesmal bei rund 361 500 Euro gedeckelt werden. Außerdem soll der Rat den Baubeschluss zur Sanierung des Moselstadtions fassen (der TV berichtete).

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