Schutz, Hilfe und jede Menge Tipps

Erfolg ist bei der Beratungsstelle Trier der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz aus zwei Sichtweisen zu betrachten: Im Jahr 2008 hat sich die Zahl der Ratsuchenden im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent gesteigert. Heißt im Umkehrschluss aber auch, dass Probleme zunehmen, es noch zu viele Gesetzeslücken gibt und unseriöse Firmen unvermindert ihr Geschäft betreiben.

 Helfen weiter (von links): die Trierer Verbraucherberaterinnen Claudia Roth, Monika Hecken, Gudrun Hansen und Renate Schröder. TV-Foto: Cordula Fischer

Helfen weiter (von links): die Trierer Verbraucherberaterinnen Claudia Roth, Monika Hecken, Gudrun Hansen und Renate Schröder. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) "Es gibt nach wie vor Handlungsbedarf", sagt Lore Herrmann-Karch, Pressereferentin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Und das in allen Bereichen, in denen die Mitarbeiter der Beratungsstelle in Trier tätig werden. 17 500 Bürger haben sich 2008 an die Verbraucherschützer gewendet, 13 400 intensive Beratungsgespräche sind zustande gekommen. Vor allem die Finanzmarktkrise, Datenskandale, neue gesetzliche Regelungen wie das Versicherungsvertragsgesetz oder die Pflegereform sowie die Veränderungen im Energie-Sektor "haben Auswirkungen auf unsere Arbeit", sagt Herrmann-Karch.

Beispiel Telekommunikation und Medien: "2008 hatten wir 2000 Beratungen. Das ist eine Steigerung um 60 Prozent. Allein bei Abzocke im Internet waren es 750 Beratungsgespräche. Steigerung: 63 Prozent", bilanziert die Trierer Verbraucherberaterin Gudrun Hansen. "Da brauchen wir einen verbesserten Verbraucherschutz." Um präventiv Aufklärung zu betreiben, sind auch in der Region Honorarkräfte unterwegs, die in Schulen Lehrer, Schüler und Eltern über die "Kostenfalle Handy" und die "Kostenfalle Internet" informieren. Umgekehrt melden die Verbraucherberatungsstellen unseröse Anbieter, falsche Datenschützer, Lotterien und Firmen, die Verträge unterschieben oder Geldbeträge von Konten abbuchen, sowie Call-Center-Anrufe an die Datenschutzbeauftragten und den Bundesverband, der Abmahnungen aussprechen kann. In einigen Fällen vertreten die Verbraucherschützer Bürger aber auch rechtlich gegenüber der Gegenseite. Außerdem stellen sie Forderungen an die Politik.

Ein Thema, das neu in die Angebotspalette aufgenommen wurde und von einer neuen Mitarbeiterin betreut wird, ist das Projekt "Verbraucherallianz fürs Klima". Trier ist einer von bundesweit 57 Standorten, an denen die Sensibilität der Bürger für den Klimaschutz und klimafreundliches Verhalten erhöht werden soll. "Netzwerkbildung, Aktionen, Bildungsangebote" nennt Klima-Expertin Monika Hecken als Aktivitäten. Sie und die anderen Projekt-Leiter wollen "den Brückenschlag zwischen Verbrauchern, Anbietern und Politik" schaffen.

Als erstes zu bearbeitendes Thema wird sich Hecken mit Mobilität befassen. Ein Faltblatt, das Neubürgern bei der Anmeldung im Bürgeramt ausgegeben werden wird, informiert über klimabewusstes Fortbewegen, über Carsharing, Bus- und Bahn-Angebote sowie Unterwegssein mit dem Rad.

Ein weiteres neues Info-Blatt enthält Wichtiges zu den neuen Fahrgastrechten, und ab Mitte August wird es dazu auch ein Beratungsangebot geben.

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