"Schwächer Platt" wird gepflegt

SCHWEICH. "De Schwächer" können es noch, das "Platt". Und sie tun alles, "um et net zu valieren". Der Heimat- und Verkehrsverein (HuV) Schweich hat dies bei seinem 17. Mundartabend eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

"Es ist die 17. Veranstaltung dieser Art in Folge", sagt Moderatorin Agnes Schneider stolz, die nicht nur den Prolog der Veranstaltung spricht, sondern auch bei den Gesangsvorträgen der "Wandervögel" (Leitung: Matthias Diederich) in der ersten Reihe steht. Mit den Liedern "Dass du mein Liebster bist..." und "Gold‘ner Moselwein" startet der HuV nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Robert Otter in einen gelungenen Abend. Rund 300 Zuhörer, unter ihnen auch die Stadt-Weinkönigin Marika I. und ihre Prinzessin Jasmin, füllen an diesem Abend die Bodenländchen-Halle. Die Bühne ist hübsch mit Blumengestecken dekoriert, der Wein gekühlt, und für die Hungrigen sind die Würstchen gewärmt. Über der Bühne prangt ein Schild mit großen Lettern: "Haut Omend reden ma plaat, an oser schener Staad", ist dort zu lesen. "Wir wollen den moselfränkischen Dialekt nicht aussterben lassen", verspricht die erste Beigeordnete der Stadt, Anita Kruppert. Sie beginnt zwar ihre Begrüßung auf Hochdeutsch, beweist aber später, dass sie auch Mundart sprechen kann. Bei den 18 Programmpunkten steht das "Schwächer Platt" immer wieder im Vordergrund. Neben den dominierenden Vorträgen bringen die Mitwirkenden auch Eigendichtungen zu Gehör. Kleine Nuancen in der Aussprache sind bei den Vorträgen hörbar. So erzählt Kurt Heinz in einem perfekten "Asseler Platt" von den Vor- und Nachteilen der Umgehungsstraße und der "Zementbreck". Peter Farsch berichtet mit leichten Änderungen in der Aussprache von "Os schener Bauernstuf". Farsch ist mit 22 Jahren der Jüngste unter den Mitwirkenden. So gesteht er denn auch, dass er die alte Bauernstube eigentlich ja so nicht mehr kennen lernte Sein Wissen um die Einrichtung einer solchen Stube hat er sich angelesen und vom Vater gehört. "Lobenswert ist allerdings sein Engagement", sagt Agnes Schneider. Bereits in der Grundschule trug Farsch Gedichte in Mundart vor und erhielt so die Tradition. Herzerfrischende Lacher, Besinnliches und Heiteres präsentierten im weiteren Verlauf des Abends Hörst Rößler mit dem Vortrag "So wie et frieja woar beim Anschau" (gemeint war Pastor Nikolaus Anschau), Petra Pauli ("De Boum"), Theo Feltes ("De Weinprob"), Toni Feller ("Os Moddasproch") und Matthias Diederich ("Ahnung mist ma hun"). Zwiegespräche führten Anita Kruppert und Johannes Heinz bei den "Schwächer Dorfgeschichten" sowie Pastor Edwin Prim und Friedchen Lamberti. Kostproben ihres Könnens gaben Jürgen Haubrich (Ehrang), die Volkstanzgruppe Schweich und die "Dreschflegelgruppe Zicke Zacke" unter der Leitung von Franz Josef Grünen.

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