Schwarz-Grün will Egbert-Grundschule instand setzen

Trier · Das schwarz-grüne Bündnis im Trierer Stadtrat will, dass die wegen Schimmelbefalls seit Herbst 2013 geschlossene Egbert-Grundschule in Trier-Ost saniert wird. Der Stadtrat stimmt über den Antrag von Grünen und CDU am nächsten Dienstag ab.

Trier. Feuchte Wände, nasser Keller, undichtes Dach, Schimmelsporen in den Klassenzimmern: Seit Herbst 2013 ist die Egbert-Grundschule im Trierer Gartenfeld wegen vielfältiger Bauschäden geschlossen. Die Kinder werden seitdem im sanierten Gebäude der alten Kürenzer Grundschule unterrichtet, deren Standort laut Schulentwicklungskonzept eigentlich aufgegeben werden sollte.
Insbesondere die Grünen hatten sich von Anfang an dafür starkgemacht, dass die völlig marode Egbert-Grundschule saniert werden soll. Anfangs noch zumindest skeptisch, schwenkte die CDU nach der Kommunalwahl 2014 und den Vereinbarungen mit dem neuen grünen Bündnispartner im Stadtrat ein.
Am nächsten Dienstag stellen die beiden Fraktionen im Stadtrat nun den gemeinsamen Antrag, dass die Egbert-Schule am Standort instand gesetzt werden soll. "Wir haben alle Alternativen geprüft, auch, ob die Schule an einem anderen Standort im Stadtviertel unterkommen könnte, aber es hat sich keine andere Möglichkeit als machbar erwiesen", erklärt Grünen-Fraktionssprecherin Petra Kewes auf Anfrage des TV. Bei dem schwarz-grünen Antrag handele es sich um einen "Durchführungsbeschluss". Schließlich sei im Trie rer Schulentwicklungskonzept, das der Stadtrat im März 2013 verabschiedet hat, festgehalten, dass der Schulstandort Egbert erhalten bleiben soll.Hauchdünne Mehrheit


Schwarz-Grün hat mit 29 Stimmen im 56-köpfigen Stadtrat eine hauchdünne Mehrheit. "Aber selbstverständlich wollen wir einen möglichst breiten Konsens für unseren Antrag finden", sagt Kewes. Das dürfte schwierig sein. Zwar hat auch die dreiköpfige Linksfraktion bereits erklärt, dass es beim Erhalt der Egbert-Schule nicht um "Fragen der Wirtschaftlichkeit" gehen dürfe, wie Fraktionschef Marc-Bernhard Gleißner erklärt. Die FWG hat sich dagegen ganz klar gegen eine Sanierung des alten Gebäudes positioniert, und auch die SPD (15 Sitze im Stadtrat) sieht die Sache kritisch.
Sollten sich Grüne und CDU mit ihrer knappen Mehrheit am nächsten Dienstag durchsetzen, würde sich das Bündnis damit auch gegen Triers neuen Oberbürgermeister Wolfram Leibe positionieren, der bereits im OB-Wahlkampf erklärt hatte, gegen eine Sanierung des alten Gebäudes zu sein.
Laut Gutachten würden die bloße Instandsetzung des Gebäudes und der Neubau der Pavillons rund zwei Millionen Euro kosten. Darin enthalten sind allerdings nur die notwendigsten Bauarbeiten zur Wiederinbetriebnahme der Schule.
Neue Fenster, neue Sanitäranlagen, eine neue Heizungsanlage, ein umfassender Brandschutz oder eine Wärmedämmung, um den Energiebedarf des Gebäudes zu verringern, sind dabei nicht vorgesehen. woc

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort