Schweich soll einen Leseschrank für jedermann bekommen
Schweich · Der Stadtrat Schweich befürwortet die Aufstellung eines "offenen Bücherschranks" auf dem Synagogenplatz. Bürger können sich dort Literatur kostenlos besorgen, aber auch Bücher abstellen. Ob Schweich eine literarische "Telefonzelle" bekommen soll, wurde im Rat lebhaft diskutiert.
Schweich. Eine Bereicherung für Schweich, eine Aufwertung des Synagogenvorplatzes und das alles bei überschaubaren Kosten. Diese Argumente führte die SPD-Fraktion bei ihrem Antrag auf einen "offenen Bücherschrank" im Stadtrat an.
In vielen Orten Deutschlands, auch in Bitburg und Schönecken, habe sich diese wettergeschützte Einrichtung zum Schmökern bewährt, sagte SPD-Fraktionschef Achim Schmitt. Während die FWG den Antrag unterstützte, meldete die CDU Bedenken hinsichtlich der Betreuung an. "Wir brauchen jemand, der nach dem Rechten schaut und verantwortlich ist", bemerkte Josef Rohr.
Stadtbürgermeister Rieger hält den Platz vor der Synagoge für ungeeignet. Schon jetzt gebe es Probleme für Vereine, dort Stände zu errichten, sagte Rieger. Unter anderem sei die Säule "Baum des Lebens" im Weg. Das Stadtfest gebe es ja nur an einem Wochenende, entgegnete Schmitt, die Lesezelle stehe aber an 365 Tagen im Jahr da.
Er riet dazu, mit RWE Kontakt aufzunehmen. Der Energieversorger habe schon bundesweit mehr als 100 Bücherschränke gesponsert.
Paten für Schrank gesucht
Ängste, dort könnte eine "Dreckecke" entstehen oder Vandalismus um sich greifen, teilt die Ratsmehrheit nicht. Petra Klar (CDU) regte an, in einem öffentlichen Aufruf Lesepaten zu suchen, die abwechselnd ein wachsames Auge auf den öffentlichen Bücherschrank werfen. Bei einer Enthaltung (Rieger) stimmte der Stadtrat dem SPD-Antrag zu.
Außerdem beschloss das Gremium die fünfte Änderung des Bebauungsplans für das Gebiet "In den Schlimmfuhren" (Aldi-Erweiterung) und die erneute Offenlage der Ergänzungssatzung "Östlich des Leimgrabens in Issel" (Nähe Sägewerk). Hintergrund ist das Baugesuch eines Grundstückseigentümers, der eine bereits bestehende Wohnbebauung durch einen Neubau ersetzen möchte. alf