Schweicher Rathaus soll größer und moderner werden - EU-Ausschreibung ohne Planungswettbewerb

Schweich · Das Rathaus der Verbandsgemeinde Schweich in Schweich wird saniert und bekommt einen Anbau. So empfiehlt es die Machbarkeitsstudie eines Architektenbüros, und so hat es der Verbandsgemeinderat am Dienstagabend einstimmig beschlossen.

 Treppen ohne Ende: Die VG-Verwaltung in Schweich ist nicht barrierefrei. Das Rathaus (rechts) soll einen Anbau erhalten. TV-Fotos (2): Albert Follmann

Treppen ohne Ende: Die VG-Verwaltung in Schweich ist nicht barrierefrei. Das Rathaus (rechts) soll einen Anbau erhalten. TV-Fotos (2): Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Schweich. Seit anderthalb Jahren leistet die Verbandsgemeindeverwaltung Schweich Vorarbeit in eigener Sache. Es geht um die Erweiterung des eigenen Domizils, des Rathauses an der Ecke Brückenstraße/Bernhard-Becker-Straße in der Schweicher Stadtmitte. Ein Arbeitskreis, bestehend aus Rat und Verwaltung, hat den Raumbedarf ermittelt. Die Architektengemeinschaft Schuh + Weyer (Schweich) hat eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, in der - ausgehend vom Platzbedarf - auch mehrere Ausbauvarianten untersucht worden sind. Das Ergebnis besagt: Die beste Lösung wäre eine Sanierung des bestehenden Rathauses und ein Anbau im Bereich des Parkplatzes.Städtebaulicher Akzent


Diesem Votum, dem sich auch schon der Haupt- und Finanzausschuss und der Bauausschuss angeschlossen haben, folgten alle drei Ratsfraktionen. Einigkeit bestand auch darin, ein europaweites Vergabeverfahren vorzunehmen, allerdings ohne einen Planungswettbewerb. Ein solcher war noch für die Gestaltung des künftigen Schulzentrums von Grundschule Schweich und Trevererschule gewählt worden (der TV berichtete). Ferner beschloss der Rat, dass das Vergabeverfahren juristisch begleitet wird.
"Wir brauchen nicht viele architektonische Entwürfe", sagte CDU-Sprecher Wolfgang Sauer. Schließlich handele es sich bei der Rathauserweiterung nicht um ein Projekt auf der grünen Wiese, sondern mitten im Ortskern von Schweich. Da müssten ohnehin viele Vorgaben berücksichtigt werden. Ähnlich argumentierten Kaspar Portz (FWG) und Jürgen Reinehr (SPD). Ein Gebäude mit Ausstrahlung und großem Nutzeffekt sei das Planungsziel, so Portz. Und Reinehr bemerkte, der Rat könne ohne Architektenwettbewerb besser mitbestimmen, was passiere.
"Wir wollen in der Mitte von Schweich auch einen städtebaulichen Akzent setzen", sagte Bürgermeisterin Christiane Horsch. Durch einen Planungswettbewerb erhalte man zwar verschiedene Modelle, allerdings bedeute dies auch mehr Zeitaufwand und höhere Kosten. Der Ausbau des Rathauses ist im Haushalt der Verbandsgemeinde mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Dieser Betrag beruht auf einer groben Kostenschätzung von Ende 2014.Meinung

Schweicher Rathaus soll größer und moderner werden - EU-Ausschreibung ohne Planungswettbewerb
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Längst überfällig
Es ist Aufgabe einer Verwaltung, sparsam mit Steuergeld umzugehen. Das gilt natürlich auch und besonders für Ausgaben, die die Behörde selbst betreffen. Nun gönnt man sich also eine Rathaussanierung und einen Anbau. Dazu kann man nur sagen: Das ist kein Luxus, sondern eine längst überfällige Notwendigkeit. Der jetzige Zustand ist weder den Mitarbeitern länger zuzumuten noch den Bürgern, die dort Leistungen in Anspruch nehmen. Ein Sitzungsraum, der nicht barrierefrei erreichbar ist, wo gibt es das heute noch? a.follmann@volksfreund.de

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