Schweicher Stadtrat will einen barrierefreien Bahnhof: Ministerium soll bei fehlendem Aufzug zusteigen

Schweich · Wer als Rollstuhlfahrer mit dem Zug auf dem Bahnhof Schweich ankommt, kommt ohne Hilfe nicht vom Bahngelände. Das soll sich nach dem Willen des Stadtrats ändern: Der Bau des fehlenden Aufzugs soll nun über ein Förderprogramm ermöglicht werden.

Es war ein positives Signal. Die Bahn investiert in den Bahnhof Schweich. Die beiden mittleren Bahnsteige werden komplett erneuert und in ihren Höhen so angepasst, dass sie einen barrierefreien Übergang zu den modernen Zügen bieten.

Neu gemacht werden unter anderem auch die Treppen zu den Bahnsteigen mitsamt der Unterführung und die Beleuchtung. Doch bisher mischt sich ein Wermutstropfen in diese frohe Kunde. Einen barrierefreien Ausbau mit Fahrstuhl, wie ihn sich die Stadt Schweich gewünscht hatte, gibt es nicht. Das soll sich nun ändern.

Knapp drei Dutzend Gespräche, Termine und Briefe enthält die Liste der Bundestagsabgeordneten Katarina Barley (SPD), mit der sie ihre Bemühungen für einen Aufzug zum Bahnsteig dokumentiert. Barley: "Insgesamt kosten die in Schweich zur Realisierung der Barrierefreiheit noch notwendigen Maßnahmen nach Angaben der Bahn 1,5 Millionen Euro." 50 Prozent der Kosten sollen vom Bund über das Bundesprogramm Barrierefreiheit kleiner Bahnhöfe finanziert werden.

Den Antrag der SPD-Fraktion zur Aufnahme des Bahnhofs ins Förderprogramm hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einhellig begrüßt und beschlossen.

Ob etwas aus dem Aufzug für Schweich wird, hängt nun unter anderem von der Landesregierung ab. Denn die soll noch in diesem Herbst geeignete Projekte nennen. Der Deutsche Behindertenrat wird nach Auskunft des Bundesverkehrsministeriums bei der Auswahl der Projekte eingebunden. Die vorgeschlagenen Stationen sollen bis spätestens 2018 barrierefrei umgebaut werden.

Zudem muss sich noch zeigen, wie teuer der Bau eines barrierefreien Zugangs zum barrierefreien Bahnsteig die Stadt kommen wird. 50 Prozent der Kosten übernimmt der Bund. Die andere Hälfte müssen Länder und Kommunen übernehmen. Vor diesem Hintergrund ist es noch fraglich, ob die von SPD-Fraktionssprecher Achim Schmitt genannte Forderung nach "minimalster Kostenbeteiligung der Stadt" so wie gewünscht umgesetzt werden kann.

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