Schwung für die Bürgersodalität

Im Jahr 1610 gegründet, ist die "Marianische Bürgersodalität Trier" wohl die älteste Gemeinschaft in der Stadt. Nach Jahren hat die Apostolische Kongregation wieder vier neue Mitglieder aufgenommen, darunter Reinhold Bohlen und Werner Mathieu.

 Beim Titularfest „Mariae Geburt“ wurden neue Mitglieder in die „Marianische Bürgersodalität Trier“ aufgenommen. Von links: Präfekt Marcellus Gehlen, Pfarrer Werner Mathieu, Präses Pfarrer Kurt Frech, Domkapitular Reinhold Bohlen und Diplom-Theologe Anton Viktor Wyrobisch. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Beim Titularfest „Mariae Geburt“ wurden neue Mitglieder in die „Marianische Bürgersodalität Trier“ aufgenommen. Von links: Präfekt Marcellus Gehlen, Pfarrer Werner Mathieu, Präses Pfarrer Kurt Frech, Domkapitular Reinhold Bohlen und Diplom-Theologe Anton Viktor Wyrobisch. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. (QO) Als Ergänzung zu den Pfarrgemeinden, als ein "mögliches Kristallisations-Zentrum christlichen Lebens" versteht sich die "Marianische Bürgersodalität Trier ‚Mariae Geburt' von 1610".

Gleichzeitig obliegt ihr eine anspruchsvolle Aufgabe: "Ich möchte sie in ihrer Trägerschaft der Welschnonnenkirche unterstützen", sagt Domkapitular Reinhold Bohlen. Am 8. September, dem Fest Mariae Geburt, ist er dort mit dem Pfarrer im Ruhestand, Werner Mathieu, mit Pfarrer Benedikt Welter und dem Diplom-Theologen Anton Viktor Wyrobisch in die Apostolische Kongregation aufgenommen worden.

"Meine Verpflichtung als Sodale ist identisch mit dem, was ich ohnehin zu leben versuche", so Bohlen. "Die Gemeinschaft kommt nun dazu."

Ab dem Ende des 16. Jahrhunderts haben die Jesuiten an ihren Lehranstalten "Marianische Kongregationen" oder "Sodalitäten" (Latein: sodalitas = Freundschaft, Kameradschaft) gegründet. Da diese ausschließlich den Professoren und Studenten vorbehalten waren, kam es auch zur Gründung von "Bürger-Sodalitäten" für Männer nichtakademischer Berufe. Die Trierer Sodalität ist eine der frühesten. Berühmtestes Mitglied der Vereinigung ist Papst Benedikt XVI.

Monatliche Messen in der Welschnonnenkirche



Bis heute wird in der Trierer Welschnonnenkirche, die Jesuiten um die vorletzte Jahrhundertwende von den Augustiner-Chorfrauen übernommen und später der Sodalität geschenkt haben, monatlich die "Sodalenmesse" mit anschließendem Stehempfang gefeiert.

Am Palmsonntag organisiert die Bürgersodalität den Kreuzweg "Am Kreuzchen" zum Petrisberg. Hinzu kommen etwa die Stadtprozession nach St. Matthias sowie Vorträge zu Fragen des Glaubens.

"Mir geht es um die Verbundenheit mit der Trierer Bürgerschaft", sagt Mathieu. Seit jeher habe man es in Trier als eine große Ehre betrachtet, Mitglied der Sodalität werden zu dürfen. "Die Welschnonnenkirche ist bei der Trierer Bevölkerung sehr beliebt", stellt Pfarrer Kurt Frech fest. Gerne werde die relativ kleine Kirche für Trauungen, Taufen und diamantene Hochzeiten genutzt.

Doch er bekennt auch: "Sie macht uns große Sorgen. Es gibt erhebliche Risse. Bausubstanzerhaltende Maßnahmen sind dringend notwendig." Der "Förderverein Welschnonnenkirche" habe sich etwa für die Renovierung der Stumm-Orgel und des Walburga-Altarbilds eingesetzt.

"Früher war die Sodalität sehr bekannt in Trier und hatte 200 bis 300 Mitglieder", sagt Frech. "1994 ist das letzte neue Mitglied aufgenommen worden. Es wurde Zeit, dass die Vereinigung neuen Schwung bekommt."

Am Dienstag, 30. September, um 19 Uhr spricht Dorothea Kuld in der Welschnonnenkirche über "Anfang und Ende des Welschnonnenklosters".

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