Sechs CDU-Stadträte treten nicht mehr an

Trier · Die Christdemokraten nominieren am Samstag kommender Woche ihre Kandidaten für den nächsten Trierer Stadtrat, der am 25. Mai gewählt wird. Sechs der jetzigen 19 CDU-Stadtratsmitglieder treten nicht mehr an. Seinen Posten als Fraktionschef behalten will Ulrich Dempfle.

 Monika Thenot. TV-Foto: archiv/Friedemann Vetter

Monika Thenot. TV-Foto: archiv/Friedemann Vetter

Trier. Offiziell gewählt werden die Kandidaten, die für die CDU im nächsten Trierer Stadtrat sitzen sollen, erst beim Parteitag am Samstag, 18. Januar. "Wir haben die Kandidatenvorschläge aus unseren Ortsverbänden und Vereinigungen gesammelt, wer auf welchem Platz kandidiert, ist allerdings noch völlig offen", betont denn auch Parteichef Bernhard Kaster.
Kommunalwahl 2014

 Dorothee Bohr. TV-Foto: archiv/privat

Dorothee Bohr. TV-Foto: archiv/privat

 Ulrich Glischke. TV-Foto: archiv/Friedemann Vetter

Ulrich Glischke. TV-Foto: archiv/Friedemann Vetter

 Ricarda Kuhner. Tv-Foto: Archiv/privat

Ricarda Kuhner. Tv-Foto: Archiv/privat

 Jürgen Plunien. Tv-Foto: Archiv/privat

Jürgen Plunien. Tv-Foto: Archiv/privat

 Bernd Michels. Tv-Foto: Archiv/Roland Morgen

Bernd Michels. Tv-Foto: Archiv/Roland Morgen


Voraussichtlich wird sich die Basis allerdings wohl wieder weitestgehend an den Listenvorschlag des Parteivorstands halten. Offiziell stellt der Kreisvorstand diesen erst am Freitagabend vor dem Parteitag auf. Absprachen gibt es nach TV-Informationen allerdings schon einige: Als Spitzenkandidat für Platz eins der Liste wird der jetzige Fraktionschef Ulrich Dempfle (53) antreten. Eigentlich hatte der Notar angekündigt, aus dem Rat ausscheiden zu wollen. Offenbar will die Partei allerdings im Jahr der Oberbürgermeisterwahl nicht auf den erfahrenen Strategen und diplomatischen Redner verzichten.
Für die Plätze zwei und drei sind Udo Köhler (50) und Birgit Falk (57) vorgesehen, beide auch Beisitzer im Parteivorstand.
Einen der ersten zehn Listenplätze hat CDU-Chef Kaster offenbar auch für Louis-Philipp Lang vorgesehen. Von dem 17-Jährigen, Vorsitzender des ersten Trierer Jugendparlaments und seit eineinhalb Jahren Mitglied der Jungen Union, hält Kaster viel.
Der Schüler stößt allerdings nicht überall auf so viel Gegenliebe: Die Junge Union (JU) hat Lang jedenfalls nicht zu ihren Wunschkandidaten für den Trierer Stadtrat gewählt. Die Nachwuchsunion schlägt für aussichtsreiche Listenplätze stattdessen ihren Kreisvorsitzenden Philipp Bett (27), dessen Stellvertreter Thorsten Wollscheid (27) und Michael Angele (29) vor.
Auch ihr Mitglied Jörg Reifenberg (30) hat die JU noch vor Louis-Philipp Lang für den Stadtrat vorgeschlagen. Reifenberg gehört dem Rat allerdings ohnehin schon an und wird wohl auch wieder auf einen aussichtsreichen Listenplatz kandidieren. Ob sich die erfahreneren JU-Nachwuchspolitiker Bett, Wollscheid und Angele sich tatsächlich mit Listenplätzen hinter Louis-Philipp Lang zufrieden geben müssen, wird der Parteitag zeigen.
Zweiter Überraschungskandidat für einen sicheren Listenplatz ist neben Lang der 51-jährige Jürgen Backes. Mit Backes ist der CDU allerdings ein Coup gelungen: Backes war von 1991 bis 1995 Verkehrs- und Wirtschaftsreferent beim Deutschen Städte- und Gemeindebund in Düsseldorf, von 1995 bis 2001 persönlicher Referent von Triers Ex-CDU-Oberbürgermeister Helmut Schröer und von 2001 bis 2010 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Der Rechtsanwalt bringt also viel Verwaltungserfahrung mit und soll dem Vernehmen nach auch parlamentarischer Geschäftsführer der neuen CDU-Fraktion werden.
Bisher hatte dieses Amt Monika Thenot inne, die nach fünf Wahlperioden und 20 Jahren im Stadtrat allerdings nicht mehr kandidiert. "Ich möchte ein bisschen mehr Freizeit haben", bestätigt die 67-Jährige dem TV. Ihr Amt als Ortsvorsteherin von Ruwer will sie bei der Kommunalwahl allerdings wieder verteidigen.
Das hat auch Bernd Michels vor: Der 67-Jährige hat angekündigt, für den Stadtrat nicht mehr kandidieren zu wollen, als Kandidat für die Ortsvorsteherwahl in Kürenz ist er allerdings noch mal dabei.
Zu den langjährigen CDU-Recken, die sich aus dem Stadtrat zurückziehen wollen, gehören außerdem Ricarda Kuhner (73), die schulpolitische Sprecherin Dorothee Bohr (67) und Fraktionsvize Jürgen Plunien. Statt im Stadtrat will sich der 56-Jährige künftig für seinen Stadtteil Mariahof engagieren und - nachdem Amtsinhaberin Maria Marx (73) nicht mehr zur Wahl antritt - dort neuer CDU-Ortsvorsteher werden.
Ein kurzes Zwischenspiel im Rat hat Ulrich Glischke gegeben. Der selbstständige Dachdeckermeister war im November 2011 nachgerückt für den damaligen Fraktionsvize und Gastronom Norbert Freischmidt, der nach einer Verurteilung wegen der Hinterziehung von Sozialabgaben aus dem Rat ausgetreten war.
Die CDU hatte bei der Kommunalwahl 2009 33,4 Prozent der Stimmen geholt, als stärkste Fraktion belegt sie damit 19 Sitze im 56-köpfigen Trierer Stadtrat.

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