Waldrach. Für die Abwassergebühren müssen die Menschen in der Verbandsgemeinde Ruwer ab 2012 tiefer in die Tasche greifen. Um 0,06 Euro wird der Preis für das Abwasser pro Kubikmeter steigen und künftig 1,85 Euro betragen. Auch für das Oberflächenwasser werden 0,06 Euro mehr fällig, das bedeutet 0,40 Euro pro Kubikmeter.
Einem Vier-Personenhaushalt entstehen dadurch Mehrkosten in Höhe von rund 24 Euro pro Jahr und rund zwei Euro pro Monat. 2006 waren die Gebühren im Bereich des Schmutzwassers und Oberflächenwassers zum letzten Mal erhöht worden. Einstimmig bei einer Enthaltung hat der VG-Rat der Gebührenerhöhung zugestimmt. "Es ist halt mal fällig", sagte Arnold Weber (SPD).
Der mehrheitlich beschlossene Haushalt sorgte bei den Fraktionen im Vorfeld für Unmut. Die SPD-Fraktion lehnte den Haushalt ab. "Im Hinblick auf die Gesamtverschuldung ist kein wirklicher Wille zum Einsparen erkennbar", kritisierte SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Metzdorf. Mechthild Michels (Grüne) prangerte den Sanierungsnotstand in den Schulen der Verbandsgemeinde an, für den nach Meinung ihrer Fraktion ein schlüssiges Konzept nach wie vor fehle.
Dennoch legt die Verbandsgemeinde, die aktuell mit rund 9,9 Millionen Euro verschuldet ist, im Bereich der Schulen 2012 einen Investitionsschwerpunkt. Der mehrheitlich beschlossene Haushalt 2012 sieht vor, dass allein 460 000 Euro für die Einrichtung einer Ganztagsschule in Gusterath ausgegeben werden. Als Gesamtkosten für das Projekt wurden knapp zwei Millionen Euro veranschlagt. Der zweite größere Posten im Investitionsplan 2012 ist die Generalsanierung der Waldracher Schule, bei der brandschutztechnische Auflagen umgesetzt werden sollen. 250 000 Euro werden dafür 2012 bereitgestellt. 127 000 Euro sieht der verabschiedete Haushalt für die Sanierung der Altenberghalle in Gutweiler vor, wo vor allem das Dach erneuert werden muss, um die Isolierung des Gebäudes zu verbessern.
Die Umlage der Gemeinden wird 2012 um zwei Punkte auf 36,5 Prozent gesenkt. Möglich wird dies durch die gestiegenen Steuereinnahmen. Zum ersten Mal liegt damit die Umlage in der VG Ruwer unter der der VG Trier-Land. "Wir wollen unsere Gemeinden so weit wie möglich entlasten", betonte VG-Bürgermeister Bernhard Busch. as