Sechshundert Laternen für den Petrisberg

Trier · Mystisch und poetisch geht es zu beim GartenLichterFest am 17. September auf dem Petrisberg. 600 Lampions - Pyramiden, Tiergestalten, Gebäude und bis zu vier Meter lange Blüten - werden die Landschaft in weiches, weißes Licht tauchen. Das Kulturbüro und die Petrispark GmbH haben die Veranstaltung organisiert.

Trier. Dünne, durchscheinende Papierhäute haben die Schildkröten, Katzen und Meerestiere, die in einer stillgelegten Industriehalle in Trier-West den Boden bedecken. In luftiger Höhe, an einem dicken Bambusstab, streckt eine riesige Schnecke ihre Fühler aus. Auch ihr Körper ist ein filigranes Gerüst aus gebogenen und miteinander verklebten Weidenästen und transparenter Haut.
Die rund 600 Lampions werden beim LichterGartenFest am 17. September auf dem Petrisberg leuchten. In den Bäumen, auf den Wegen, Wiesen und Flächen des Geländes rund um das Lottoforum, den Wasserspielplatz und die Beachvolleyballfelder werden die Figuren per LED-Batterielampen strahlen und mit ihrem Licht und Schattenspiel dem Petrisberg eine romantisch-poetische Aura verleihen.
Entstanden sind die Lampions in etlichen Workshops. Schulen, Kindergärten, Behindertenwerkstätten, gefertigt von Design-Studenten der Fachhochschule - rund 1000 Menschen aus der ganzen Region haben seit Anfang Juli gebastelt. Das Kunstprojekt hat sein Vorbild im Luxemburgischen Wiltz. Christine Faber, Mitarbeiterin der Petrisberg GmbH, die die Grün- und Veranstaltungsanlagen des Petrisbergs pflegt und mit Veranstaltungen belebt, hat von der dortigen "Nuit des Lampions" die Idee nach Trier gebracht. Der in Wiltz verantwortliche Künstler, Brian Tweddle aus England, hat auch in Trier die künstlerische Gesamtleitung übernommen. "Die Leute in Trier und der Region waren sehr, sehr offen für unsere Idee", sagt Tweddle. In Workshops leitete er die Kinder, Erwachsenen und die Studenten beim Lampionbau an. Weitergebaut wurde in den Kitas, Schulen, Zuhause und an der Fachhochschule. Veranstalter ist das städtische Kulturbüro in Zusammenarbeit mit der Petrisberg GmbH und dem Verein Lebenshilfe. "Finanziert wird die Kunstaktion komplett aus Spenden und durch Sponsoren", erklärt Organisatorin Faber.
Die Dutzenden Pyramidenlaternen sollen die Beachvolleyballfelder des Petrisbergs in eine glühende Wüstenlandschaft verwandeln, dazwischen ein mehr als drei Meter hohes Lampionkamel. Das Lottoforum wird mit allerlei Meeresgetier zum leuchtenden Aquarium. Andere Gebilde - zum Beispiel die bis zu vier Meter langen Papierblüten, die Porta Nigra, Drachen, Roboterfiguren und chinesische Pagoden - leuchten an Wegen und Bäumen. Auf die Oberfläche einer Kugel mit vier Metern Durchmesser werden dazu stimmungsvolle Filmsequenzen - zum Beispiel Wolkenhimmel und Sonnenuntergang - projiziert. Weniger ruhig geht es zu beim Theater Titanick aus Münster, das mit feuerspeienden Fantasiemaschinen unterwegs ist. "Wir wollen einfach, dass die Besucher sagen: Das war ein wunderschöner Abend", formuliert Faber die Intention des Gesamtprojekts. "Dieses Jahr feiern wir Premiere, aber wir hoffen, dass die Veranstaltung wächst und gedeiht und nächstes Jahr wieder stattfindet", sagt der künstlerische Leiter Tweddle.Das LichterGartenFest beginnt am Samstag, 17. September, um 20 Uhr. Die Theatertruppe Titanick ist ab 21.30 Uhr auf dem Gelände unterwegs. Da der Petrisberg nur von Kerzen und Lampions beleuchtet wird, weist das Kulturbüro darauf hin, dass das Betreten des Geländes auf eigene Gefahr geschieht. Der Eintritt ist frei. Weil Parkplätze knapp sind, gibt es von 19.30 Uhr bis 0.20 Uhr im Halbstundentakt einen kostenlosen Buspendelverkehr vom Hauptbahnhof zum Petrispark und zurück. Wegen der aufwendigen Vor- und Nacharbeiten ist der eingezäunte Bereich des Petrisbergs am Samstag und Sonntag, 17. und 18. September, außerhalb der Festzeit geschlossen. woc

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