Sehnsucht nach dem Schulinnenhof

Dieser Teenager engagiert sich für andere: Laura Herbst. Seit September vergangenen Jahres gehört sie zum Schülersprecherteam des Auguste-Viktoria-Gymnasiums in Trier. Warum ausgerechnet auf dem Schulgelände ihr Lieblingsplatz ist und wo sie ihren Platz zwischen Lehrern und Schülern gefunden hat, davon berichtet die 17-Jährige in unserer Serie.

 Ein Lieblingsplatz: Schülersprecherin Laura Herbst im Altbau des Auguste-Victoria-Gymnasiums. TV-Foto: Friedemann Vetter

Ein Lieblingsplatz: Schülersprecherin Laura Herbst im Altbau des Auguste-Victoria-Gymnasiums. TV-Foto: Friedemann Vetter

I ch liebe es, zu planen und mich für Dinge zu engagieren, die mir am Herzen liegen. Das kommt wohl auch daher, dass ich ein sehr aktiver Mensch bin, ich mitgestalten möchte und Stillstand mir zuwider ist.

Von daher war ich sehr froh, als ich im vergangenen Jahr gemeinsam mit Lukas Heil zum Schülersprecher-Team des AVGs gewählt wurde.

Das Abitur rückt erschreckend nahe, ich besuche mittlerweile die Jahrgangsstufe 12, habe Leistungskurse Bio, Deutsch sowie Geschichte und seit Jahren gehört der AVG-Innenhof im Altbau zu meinem Schülerleben wie Mathe und Deutsch.

Der viereckige Platz unter freiem Himmel ist umringt von Altbauten.

In der Mitte steht ein großer alter Baum, der jetzt leider noch sehr kahl ist, aber im Sommer reichlich Schatten spendet. An den Wänden klettert der Efeu hoch und die Fenster der angrenzenden Welschnonnenkirche setzen noch eins drauf: Sie geben dem Platz das gewisse Etwas.

An diesem urigen, gemütlichen Ort, der für Nicht-AVGler im Verborgenen liegt, verbringe ich gerne meine Freistunden. Dort besprechen wir Hausaufgaben, unterhalten uns oder ich höre Musik´, aktuell gerne von Seed und King of Leon.

Ich kann es kaum erwarten, bis im Frühling wieder alles grün wird und unsere Innenhof-Saison beginnen kann! Apropos Platz: Zum einen haben Lukas und ich innerhalb der Schülerschaft unseren Platz gefunden. Wir vertreten ihre Interessen.

Süß ist, wenn Sextaner an mir vorbeigehen und tuscheln: "Guck mal, da ist die Schülersprecherin!"

Zum anderen haben wir auch einen Platz unter den Lehrern. Wir nehmen zum Beispiel regelmäßig an Konferenzen teil. Es hat mich überrascht, wie sehr unsere Meinung gefragt ist! Etwa wenn es um die Anschaffung von Büchern geht oder wenn Probleme auftauchen.

Da wir Unesco-Projektschule sind und damit Teil dieses weltweiten Schulnetzwerkes, der sich für Themen wie Menschenrechte, Umweltschutz und Toleranz einsetzt, bereiten wir zurzeit den Unesco-Projekttag Mitte April vor. Dabei wollen wir abends den Treppenhausball, eine alte Schultradition unter neuem Namen aufleben lassen.

Denn die Schule verfügt auch über einen außergewöhnlichen Platz im Inneren: den Lichthof, ein Teil des Treppenhauses, das, wie der Name schon sagt, lichtdurchflutet ist.

Wir werden dort Zeltgarnituren für die Gäste, eine Bühne für Reden und Bands aufstellen sowie ein tolles Programm präsentieren.

Aber auch außerhalb der Schule gibt es Plätze, die ich besonders mag: Dazu gehört seit zehn Jahren der Tennisplatz in Trier-Irsch, wo ich wohne. Ebenso hat der Kornmarkt ein wunderschönes Ambiente - mit dem Brunnen und den vielen Bäume.

Und sobald die Sonne scheint und es warm wird, zieht es mich wie magnetisch zu den Beachvolleyballfeldern auf dem Petrisberg.

Trier ist eben eine kleine Großstadt mit vielen schönen Plätzen, in der jeder jeden kennt. Und welch ein Glück, dass der Frühling in Lauerstellung steht!

Aufgezeichnet von

Katja Bernardy

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