Sehnsucht nach der Parkgebühr

Gut, dass bald Ostern ist. Nicht, weil ich mir dann wieder Wein gönne und Garten und Terrasse nutzen kann. Nein! Weil dann in Bernkastel-Kues wieder auf fast allen Parkplätzen die Parkscheinpflicht gilt.

Höre ich da ein gewisses Erstaunen und Verständnislosigkeit? Sie werden es gleich verstehen. Von Anfang November bis Ostern kann in der Stadt fast überall gratis geparkt werden. Auch am Gestade vor der TV-Redaktion. Dort gilt aber eine Höchstparkdauer von einer Stunde, die mit der Parkscheibe dokumentiert wird. Im Winter sind dort oft Plätze frei, weil alles auf die kostenlosen Plätze an der Mosel drängt. Deshalb habe ich seit November öfter am Gestade geparkt und mehrfach die Zeit überzogen. Fünf Knöllchen (jeweils fünf Euro) hat mir das eingebracht. Deshalb sehne ich Ostern herbei. Da habe ich wieder eine Parkkarte, mit der ich mich überall hinstellen kann, wo ein kostenpflichtiger Parkplatz frei ist. Die Ein-Stunden-Plätze sind dann sowieso immer besetzt. Ich komme also gar nicht erst in Versuchung. Die 25 Euro tun nicht weh. Eines ärgert mich aber trotzdem. Seit Wochen parkt regelmäßig und über Stunden hinweg ein Van mit Trierer Nummer ein paar Meter entfernt vor der Michaelskirche: halb auf dem Bürgersteig, halb auf der Straße und unmittelbar hinter einem Zebrastreifen. Dort herrscht absolutes Halteverbot. Ich bin mehrfach an dem Wagen vorbeigegangen. Ein Strafzettel hat noch nie hinter dem Scheibenwischer gesteckt. Das Leben ist nicht fair! Clemens Beckmann In der Kolumne "Guten Morgen" beschreiben wechselnde Autoren ihre Gedanken zum Tag.

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