Seine Brunnen garantieren ein besseres Leben

Igel · Seit mehr als einem Jahrzehnt engagiert sich der Igeler Otto Krennrich bei Hilfsprojekten im Senegal. Dabei wurde unter anderem eine Wasserversorgung für mehrere Dörfer errichtet und die medizinische Versorgung verbessert. An ein Ende seines Engagements denkt der 77-Jährige nicht.

Igel. Dass Brunnen im Senegal einmal einen Teil seines Lebens bestimmen werden, war so nicht unbedingt abzusehen. Otto Krennrich hat schließlich eine Ausbildung genossen und einen Beruf ausgeübt, der nicht unbedingt etwas mit Entwicklungshilfeprojekten zu tun hat. Er ist Veterinär mit Doktortitel und war lange Jahre bei der früheren Bezirksregierung Trier als Referent für Lebensmittelüberwachung tätig. Projekte für Anlagen zur Wassergewinnung in einem afrikanischen Land gehören nicht zu den Dingen, die auf seinem Schreibtisch gelandet sind und abgearbeitet werden sollten.Jährlich zwei Wochen in Afrika

Die Brunnen sind vielmehr das Ergebnis seines Engagements bei den Rotariern. Das ist eine weltweite Organisation von Männern und Frauen, die sich als Teil eines aktiven, sozial engagierten Netzwerks sehen. Der aus der Pfalz stammende Krennrich ist Mitglied des regionalen Clubs Kaiserslautern-Kurpfalz. Dieser unterstützte ein Projekt im westafrikanischen Land Senegal. Mit von der Partie war damals der heute 77 Jahre alte Kennrich, der sagt: "Afrika zieht einen in seinen Bann." Diese Erkenntnis ist jedoch nicht allein der Grund dafür, dass er jedes Jahr für zwei Wochen den Kontinent besucht. Es sind vielmehr Hilfsprojekte, die der rüstige Pensionär dank der Unterstützung vor allem von Rotariern und vielen Spendern dort umsetzt. Die Bandbreite reicht dabei von der Verbesserung der medizinischen Versorgung über landwirtschaftliche Projekte bis hin zum Brunnenbau und zur Familienplanung. "Besonders beim Thema Familienplanung hatte ich anfangs so meine Bedenken", sagt der Igeler. Doch dank guter Kontakte zu einigen Senegalesen sei man auch auf diesem Gebiet vorangekommen. Für ihn steht fest: "Ohne verlässliche Partner geht es jedoch nicht." Trotz der Bemühungen auf medizinischen Sektor landet Otto Krennrich jedoch beim Thema Brunnen. Denn die Wasserversorgung ist zentrales Thema in einem Land, wo es einfach zu wenig regnet. Mit einem großen Teil der inzwischen mehr als 240 000 Euro, die Krennrich für Projekte gesammelt hat, ist es gelungen, mehreren Tausend Menschen Zugang zu frischem Wasser zu verschaffen. 17 Brunnen wurden gebaut, drei Dörfer erhielten einen Anschluss an eine Wasserversorgung. Die Folge davon ist ein Rückgang von Magen-Darm-Erkrankungen, eine geringere Säuglingssterblichkeit sowie bessere Bedingungen für Viehzucht und Gemüseanbau. Angesichts des bisher Erreichten könnte der 77-Jährige beruhigt seinen Lebensabend genießen. Doch daraus wird vorerst nichts werden. "Es gibt noch so viel zu tun", sagt der er. Deshalb bereitet der Igeler schon das nächste Projekt vor. Es ist angesichts der Vorhaben ein eher überschaubares: "Zwei Brunnen sollen gebaut und medizinisches Material sowie Moskitonetze gespendet werden", sagt Krennrich. 20 000 Euro wird das kosten. Informationen über Rotary sowie über Spendenmöglichkeiten gibt es im Internet unter rotary.org

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort