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Kordel · Peter Heinz aus Kordel ist einer der altgedienten Feuerwehrleute im Kreis. Der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Trier-Land hat in seinem Leben dramatische und kuriose Einsätze erlebt.

 Peter Heinz steht vor dem neuen Einsatzfahrzeug der Kordeler Wehr, das in zwei Wochen geweiht werden soll. TV-Foto: Tobias Thieme

Peter Heinz steht vor dem neuen Einsatzfahrzeug der Kordeler Wehr, das in zwei Wochen geweiht werden soll. TV-Foto: Tobias Thieme

Kordel. Als der TV bei Peter Heinz anruft, steht der gerade mit Pinsel und Eimer im Feuerwehrhaus in Kordel. Er streicht. "Bei den freiwilligen Feuerwehren erledigen die Ehrenamtliche auch viele Bau- und Renovierungsarbeiten in Eigenleistung."Hein ist seit 1989 Wehrleiter der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land. Seit 1964 ist er Mitglied der Feuerwehr und gehört damit zu den alten Haudegen der Brandbekämpfer. "Ich bin über den Spielmannszug Ehrang zur Wehr gekommen", sagt der 62-Jährige. An seinen ersten Einsatz erinnert er sich gut. "Damals stand eine Brennerei in Ehrang in Flammen. Es hat einen Kurzschluss zwischen Stromkabeln gegeben, und die Funken sprühten." Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Ungerne denkt er an einen Unfall bei Welschbillig. Ausgerechnet ein Mitglied der dortigen Feuerwehr verunglückte und starb bei einem Verkehrsunfall. Die eigenen Kameraden mussten ihn bergen. "Da habe ich direkt psychologische Betreuung angefordert, die Betroffenen haben oft und lange im Feuerwehrhaus zusammengesessen", sagt Heinz.
Doch er ist auch zu kuriosen und lustigen Einsätzen gerufen worden. "An einem Hof stand plötzlich ein Pferd auf einer drei Meter hohen Mauer. Keiner wusste, wie es da hinaufgekommen ist. Wir haben mit Strohballen eine Art Treppe gebaut, nachdem der Veterinär dem Tier eine Beruhigungsspritze gegeben hat", erzählt Heinz.
In den vergangenen Jahren habe sich viel geändert. Den gewachsenen Verwaltungsaufwand sieht der Wehrführer kritisch: "Früher sind wir zu einem Einsatz und gut war\'s. Heute muss alles kleinlichst protokolliert werden. Auch Anträge für neue Ausrüstung sind langwieriger geworden." Und die Gefahren für die Wehrleute seien größer geworden. "Wegen der Transporter mit Gefahrgut wie Chemikalien und Atommaterial auf unseren Straßen sind besondere Schulungen nötig."
Ende des Jahres ist für den hauptberuflichen Bahnangestellten in Altersteilzeit Schluss. Dann gibt er das Zepter als Wehrleiter ab. thie

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