Mit Freunden, Nachbarn und Verwandten zusammen wurde die Diamantene Hochzeit begangen. Es gab zwar nicht, wie 1944, eine offene Kutsche und kaltes klares Winterwetter, aber dafür Besuch von Oberbürgermeister Helmut Schröer und Ortsvorsteher Marcellus Gehlen. "Dieses Datum als Hochzeitstag hat seine Vorteile, meint Reinhold Zampich, "den vergisst ein Mann wenigstens nicht." Auch sonst ist er guter Dinge. "Zur Eisernen Hochzeit sehen wir uns wieder", sagte er zu Schröer. Dabei war der Anfang von Mia und Reinhold Zampichs Ehe alles andere als einfach. Kennen gelernt hatten sich beide in Trier während des Krieges. Ein gutes Jahr später heirateten sie dann in Königsberg, der Geburtsstadt von Reinhold Zampich. Doch ihre Ehe begann eigentlich erst am 30. September 1946, dem Tag, als Zampich aus russischer Gefangenschaft zurück zu seiner Frau kam. Von da an lebten beide in Lütjenburg (Schleswig-Holstein). Auch die aus Euren stammende Maria Therese Zampich erinnert sich diese Zeit: "Die schwere Zeit war eigentlich mit die schönste, denn die Leute mussten zusammenhalten und waren füreinander da." Doch auch in Trier, wo die Eheleute Zampich seit 1982 leben, haben sie schnell Anschluss gefunden. Für alle im Haus ist Maria Therese eine Ansprechpartnerin, die mit Rat und Tat bei den Sorgen des Alltags hilft. Für Nachbarin Yvonne Hansen ist sie "die Oma im Haus". Auch heute noch ist das Paar bei recht guter Gesundheit. Doch was ist das Rezept für eine lange und glückliche Ehe? Reinhold Zampich findet: "Einer muss immer für den Anderen da sein. Es lässt sich alles regeln, wenn man über alles wirklich redet."