Selbst der Teddy wurde gerettet

TRIER. (red) 24 Stunden lang wollten sich Betreuer und Jugendliche der Jugendfeuerwehr Trier-Mitte genau so wie die "großen Vorbilder" der Berufsfeuerwehr einsetzen. Daraus entstand die Idee, einen so genannten "BF-Tag" (BF = Berufsfeuerwehr) aus der Taufe zu heben.

Nach einigen Wochen der Vorbereitung war es soweit. Frühmorgens rückten die 15 Mitglieder der Jugendabteilung des Löschzug Stadtmitte in die zur "Feuerwache" umgebauten Hallen ihrer Freiwilligen Feuerwehr ein. Feldbetten wurden aufgestellt, mit Tischen und Bänken ein Unterrichtsraum geschaffen und eine Küche hergerichtet. Dort sollten die Jugendlichen die kommenden 24 Stunden gemeinsam verbringen. Lernen, essen, schlafen und wie die Profis zu "echten Einsätzen" ausrücken. Um das richtige "Berufsfeuerwehr-Feeling" aufkommen zu lassen durften weder "Alarmlicht" noch "Alarmgong" fehlen. Kurz nachdem der "Kinder-Wachabteilungsleiter" seinen Dienstplan verlesen hatte, Funktionen wie Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp eingeteilt waren und die morgendliche Überprüfung der Fahrzeuge erfolgt war, kam es zum ersten Einsatz des Tages. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen ging es los. Die Jugendlichen hatten viele Male den Löscheinsatz geprobt, die Erste Hilfe geübt - aber unter dem Alarmbegriff "Tier im Baum" konnten sich die Wenigsten etwas vorstellen. An der Einsatzstelle angekommen, befahl der "Zugführer" nach seiner Erkundung: "Ein Teddybär sitzt in einem Baum fest und muss mit Leitern gerettet werden!" Nach der erfolgreichen Rettung kam zurück in der Unterkunft auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Es wurde gemeinsam gefrühstückt. Auch der Abwasch danach wurde gemeinsam erledigt.Containerbrand simuliert

Die meiste Arbeit hatten die ehrenamtlichen Betreuer zu verrichten. Sie zogen im Hintergrund die Fäden und bereiteten noch zahlreiche weitere "Einsätze" für ihre Sprösslinge vor. Nahezu das gesamte Spektrum des Feuerwehr-Alltages wurde abgedeckt. Am Vormittag standen noch die Einsätze "Baum auf der Straße", "Containerbrand" und "Verkehrsunfall" auf dem Programm. Nach dem Mittagessen folgte zunächst ein "Brandmelderalarm". Die Brandmeldeanlage der Industrie- und Handelskammer (IHK) in der Herzogenbuscher Straße hatte ausgelöst. Dort mussten die Jugendlichen sich anhand von Plänen im Gebäude orientieren, den ausgelösten Feuermelder finden und den Alarm zurücksetzen. Nach einer Kaffeepause und dem anschließenden "Dienstsport" in der Sporthalle der Berufsfeuerwehr wurden die Jugendlichen zu einer Personensuche an den Mattheiser Weiher alarmiert. Dort übten sie gemeinsam mit der Rettungshundestaffel Trier die Suche nach einem vermissten Kind. Mit so viel Aktionen hatten die Mitglieder des "Löschzuges" nicht gerechnet. Dies tat jedoch der Begeisterung keinen Abbruch. In den Abend- und Nachtstunden waren noch weitere "Einsatz-Klassiker" wie "Rauchentwicklung durch angebranntes Essen auf dem Herd" "Keller unter Wasser nach Rohrbruch" und schließlich zu nachtschlafender Zeit "Brand einer Lagerhalle" abzuarbeiten. Ein besonderes Augenmerk richteten die Betreuer auf die Teamarbeit. Insgesamt bewältigten die Jugendlichen neun Feuerwehreinsätze in 24 Stunden. Jugendwart und Betreuer waren sich einig: "Die Berufsfeuerwehr Trier hat in 24 Stunden nicht so viele Einsätze!"

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