Selbsttest im Berufsparcours

Trier-West · Welche Fähigkeiten habe ich? Was interessiert mich? Welchen Beruf möchte ich nach meinem Schulabschluss erlernen? Diese Fragen haben sich 120 Schüler der Kurfürst-Balduin-Realschule plus gestellt. Antworten gab es im Berufsparcours.

 Heiko Lamberty könnte sich vorstellen, als Maler und Lackierer zu arbeiten. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Heiko Lamberty könnte sich vorstellen, als Maler und Lackierer zu arbeiten. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Trier-West. Nach drei Jahren läuft das Bundesprojekt "Stärken vor Ort" aus. Zum Abschluss gab es einen Berufsparcours im Jugendwerk Don Bosco. 120 Schüler der Kurfürst-Balduin-Realschule plus haben daran teilgenommen. Michelle Reichert (13) aus Trier-Nord freut sich, dass sie hier eine gute Vorbereitung auf das Arbeitsleben bekommt. "Man kann verschiedene Erfahrungen sammeln", sagt sie.
Michaela Meier arbeitet beim Technikzentrum Minden (Nordrhein-Westfalen): "Wir haben den Berufsparcours entwickelt." Seit 15 Jahren gibt es ihn in ganz Deutschland. An Ständen können Jugendliche etwas über ihre Begabungen herausfinden und geforderte Grundkompetenzen der verschiedenen Berufsfelder kennenlernen - durch Ausprobieren. "Jugendliche lernen sowohl ihre Fähigkeiten und Interessen als auch ihre Grenzen kennen", sagt Meier. Der Parcours erleichtere die spätere Berufswahl.
"Es macht Spaß, die verschiedenen Berufe kennenzulernen", sagt Heiko Lamberty (14) aus Trier. Er habe bereits ein Praktikum als KFZ-Mechatroniker gemacht. Die Arbeit als Maler und Lackierer würde ihm jedoch auch gefallen. Durch den Berufsparcours weiß er jedoch auch, was er auf keinen Fall will: Restaurantfachkraft werden. "An der Station im Parcours musste man Servietten falten. Das hat mir gar nicht gefallen."
Förderschullehrerin Steffi Eckstein konnte beim Parcours noch keine typische Rollenverteilung bei den einzelnen Stationen feststellen: "Auch die Mädchen probieren alles mal aus, auch das Handwerkliche. Besonders die Station mit Holz stößt auf Begeisterung." Vor allem erleichtere der Parcours die Wahl der passenden Praktikumsstelle. "Man kann nicht überall Praktikum machen", sagt Kerstin Gelz, Lehrerin für Englisch und Arbeitslehre. So machte sich auch Lisa Lorenz (13) aus Trier-West Gedanken: "Eigentlich will ich Fußballprofi werden." Aber ihr Vater sei Dachdeckermeister. Deswegen wolle sie sich in ihrem Praktikum diesen Berufszweig genauer anschauen. Beim Parcours gefiel ihr aber auch die Arbeit als Maler und Lackierer. "Auch das Brennen auf Holz mit dem Bunsenbrenner macht mir Spaß."
Die berufliche Begleitung an der Schule und im Jugendzentrum Don Bosco soll weitergehen. "Mit den Schülern schauen wir Bewerbungsunterlagen durch oder vermitteln ein Praktikum", sagt Reinhard Bürker, Priester und Sozialarbeiter beim Jugendzentrum.

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