Selig die Friedensstifter

"Solche Selbstherrlichkeit ist kaum zu glauben" - Trauer und Schock stehen der jungen Frau ins Gesicht geschrieben. Wie sie reagieren viele Menschen am letzten Donnerstag auf den Angriff auf den Irak. Gegen diplomatische Bemühungen, gegen völkerrechtliche Bestimmungen, gegen den Willen der meisten Menschen ist der Krieg begonnen worden. Auch wenn Demonstrationen und Friedensgebete den Beginn nicht verhindern konnten, die Vorstellung, einen "chirurgischen Krieg" führen zu können, der sauber trennt zwischen Schuldigen und Unschuldigen, diese Vorstellung ist illusorisch. Auch dieser Krieg wird die sowieso schon Schwachen und Hilflosen treffen. Sicher auch im direkten Kriegsverlauf werden Menschen durch Bomben und in Straßenkämpfen ums Leben kommen. Darüber hinaus ist zu befürchten, dass die verheerenden und unberechenbaren Folgen lange nachwirken. Hilfe wird nötig sein, wahrscheinlich noch Jahre danach. Auch dann noch, wenn die Kameras der Fernsehanstalten längst nicht mehr auf den Irak gerichtet sein werden. "Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes heißen": Einen Krieg zu beginnen, kann niemals ein Weg zum Frieden sein. Deswegen bleiben wir als Christen dem Gebet und dem Einsatz für den Frieden verpflichtet. Deswegen können wir nicht aufhören, die politisch Verantwortlichen zu mahnen, zu friedlichen Mitteln zurückzukehren. Und wir können nicht aufhören, zu beten: für die Opfer und um Einsicht für die, die diesen Krieg verantworten. Immer wieder finden Friedensgebete auch in Trier statt. Beten sie mit uns - denn Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein. Friederike Fleck, Pfarrerin

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort