Seniorenbeirat Sprachrohr für mehr als 27000 Trierer

Trier · Hubert Weis aus Trier-West/Pallien ist der neue Vorsitzende des Seniorenbeirats der Stadt Trier. Das Gremium hofft in Zukunft darauf, in der Politik nicht nur angehört zu werden – sondern auch mitbestimmen zu können.

 Die neue Führungsspitze des Seniorenbeirats der Stadt Trier mit Hubert Weis (Vorsitzender, links), Bernd Michels (stellvertretender Vorsitzender, rechts) sowie Bürgermeisterin Elvira Garbes (Zweite von rechts) und der scheidenden Vorsitzenden, Rosemarie Wessels (Zweite von links).

Die neue Führungsspitze des Seniorenbeirats der Stadt Trier mit Hubert Weis (Vorsitzender, links), Bernd Michels (stellvertretender Vorsitzender, rechts) sowie Bürgermeisterin Elvira Garbes (Zweite von rechts) und der scheidenden Vorsitzenden, Rosemarie Wessels (Zweite von links).

Foto: LH

  Zum Abschluss ihrer Amtszeit gibt’s viele lobende Worte für ihre Mitstreiter: „Die Mitglieder im Seniorenbeirat sind alle wertvolle Leute, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen und dadurch ein Super-Mix mit Experten aus allen Gebieten bilden, die sich sehr gut eingebracht haben, nicht zuletzt in den Arbeitskreisen. Kurzum: Ein tolles Arbeiten“, sagt die scheidende Vorsitzende des Trierer Seniorenbeirats, Rosemarie Wessels (Trier-Mitte/Gartenfeld).

Genau diese engagierte Mitarbeit erhofft sich ihr Nachfolger, Hubert Weis (Trier-West/Pallien), für die neue Legislaturperiode (bis 2024). Weis, bisheriger Stellvertreter, wurde in der konstituierenden Sitzung  im Großen Rathaussaal als neuer erster Mann an die Beiratsspitze gewählt.

Mit Bernd Michels (Kürenz) gab es für den Posten einen weiteren Kandidaten. Hubert Weis konnte mit 15 Stimmen (12 Stimmen entfielen auf Michels) die Wahl für sich entscheiden. Im anschließenden Urnengang wurde Bernd Michels mit 25 Stimmen (eine Nein-Stimme, eine Enthaltung) zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Dem Gremium gehören 29 Menschen an (ebenso 29 Stellvertreter), die der Stadtrat kürzlich bestätigt hatte. 27 Beiratsmitglieder waren bei der ersten Zusammenkunft anwesend. „Ein guter Wert“, wie ein Beiratsmitglied am Rande lobend befand. Bürgermeisterin Elvira Garbes dankte der scheidenden Vorsitzenden für ihre engagierte Arbeit.

Dem neuen Vorsitzenden – wie dem gesamten Beirat – sagte Garbes jedwede Unterstützung der Verwaltung zu. „Ich bin froh, dass ein Beirat zusammengekommen ist, damit die Bürger, die in diese Altersgruppe fallen, würdig vertreten werden.“

Gemeint sind Mitbürger ab 60 Jahren – und damit knapp ein Viertel der Trierer (Einwohnerzahl Stand 31. Dezember 2018 = 110 170. Alter als 60 Jahre waren 27 542 Menschen).

Garbes sagte weiter: „Ältere Menschen haben ganz andere Anliegen als junge. Insofern ist es ein unverzichtbares Gremium, das die Stadt bietet.“ Die Geschäftsführung liegt (noch) bei der Stadt. Der Beirat letztlich habe es in der Hand, ob dies so bleiben soll, oder ob eine andere Organisationsform gewünscht werde, sagte die Bürgermeisterin.

Rückblick: Erstmals installiert wurde der Trierer  Seniorenbeirat 2018, als andere Kommunen längst schon ein solches Gremium ins Leben gerufen hatten. Christine Gerhardt, Vorsitzende in Mainz: „Den Seniorenbeirat gibt es seit 34 Jahren. Schön, dass es auch in Trier geklappt hat. Ich freue mich für Trier.“

Leider habe es in Trier eine zu große und lange Diskussion um die Sinnhaftigkeit eines Seniorenbeirats gegeben mit dem Argument, es seien genug Alte im Stadtrat und die könnten ja die Belange der Senioren vertreten, sagte Rosemarie Wessels gegenüber dem TV. Es habe sogar Parteien gegeben, die sich gegen einen Beirat ausgesprochen hätten. Wessels geht heute allerdings davon aus, dass sich diese Sichtweise der Dinge gewandelt habe.

„Wir sehen uns„quasi in der Adlerperspektive, indem wir über der Stadt schweben und gucken, was Senioren brauchen“, reflektiert Wessels ihre Beiratsarbeit. Ein Manko sei, dass man als „vorparlamentarische“ Institution lediglich Rederecht im Stadtrat habe, aber nicht mehr. Sinnvoller sei ein Antragsrecht, was mit der Zeit sicherlich kommen werde, hofft sie: „Bestrebungen hierfür gibt es auf Landesebene.“

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