Sexy Stadt

Trier hat für die Bürger der Stadt Luxemburg die größte Anziehungskraft unter den Nachbarstädten. Das hat der dritte Teil der Studie über die Wahrnehmung von Nachbarschaft am Beispiel der QuattroPole-Städte ergeben.

Trier. (red) 18 Geografie-Studenten der Universität Trier haben dafür im laufenden Wintersemester Bürger der Stadt Luxemburg nach ihrem Wissen und ihren Kontakten zu Metz, Saarbrücken und Trier befragt. In den vergangenen Wochen haben sie rund 550 Telefoninterviews unter Leitung des Lehrbeauftragten Peter zur Nieden ausgewertet und ihre Ergebnisse in Luxemburg vorgestellt. Knapp 70 Prozent der befragten Luxemburger kennen Trier sehr gut bis ganz gut. Metz und Saarbrücken sind ihnen dagegen nur zu 41 und 17 Prozent bekannt. So besuchten die Luxemburger die Moselstadt im vergangenen Jahr auch am häufigsten (80 Prozent). Persönliche und berufliche Beziehungen verbinden sie stärker mit Trier als mit Saarbrücken und Metz. Die Tageszeitung dient ihnen dabei mit Abstand als wichtigste Quelle für grenzüberschreitende Informationen, gefolgt von Internet und Hörfunk. Die Studenten untersuchten zudem, ob das Kulturhauptstadtjahr Luxemburg 2007 zu einem Austausch mit den Nachbarstädten beitragen konnte: Den Begriff kannten 96 Prozent, auch an den Veranstaltungen im eigenen Land nahmen rund zwei Drittel der Befragten teil. Tageszeitung wichtigste Quelle

Ein Anreiz, die Partnerstädte aufzusuchen, war "Luxemburg 2007" allerdings kaum. Einzige Ausnahme bildete die Trierer Konstantin-Ausstellung als großer Besuchermagnet. Des Weiteren zeigte die Studie, dass viele Luxemburger die Entfernungen zu den Nachbarstädten immer noch als zu weit einschätzen und nur wenige grenzüberschreitende Bahn-Angebote wie das Saar-Lor-Lux Ticket kennen und nutzen (sechs Prozent). "Das Marketing müsste hier deutlich verbessert werden", folgerte Peter zur Nieden. "Bustransporte, wie sie QuattroPole im vergangenen Jahr zu besonderen Veranstaltungen in Luxemburg angeboten hat, sind ebenfalls ein guter Ansatz und sollten fortgesetzt werden." Dazu gehöre auch eine offensive grenzüberschreitende Öffentlichkeitsarbeit, damit mehr Besucher für Kultur- und Freizeitangebote in den Nachbarstädten geworben werden. "Bei den Befragungen zeigte sich immer wieder eine positive Grundstimmung und Aufgeschlossenheit gegenüber grenzüberschreitenden Projekten. Diese gilt es nun weiter auszubauen", fasste zur Nieden zusammen.Das Städtenetz QuattroPole unterstützt die Studie und nutzt die Ergebnisse, um die Kooperation der vier Partnerstädte weiter zu intensivieren. Die Teilstudien über die Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion am Beispiel von Trier und Saarbrücken sowie weitere Informationen zu den Studienergebnissen gibt es auch im Internet unter: www.quattropole.org .

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