"Shopping" statt Einkauf

Was war das früher bei der Einkauferei eine Hatz: In der Woche bis halb sieben, samstags bis zwei und vor dem Ersten im Monat und im Advent den "langen Samstag". Ich sehe noch die gehetzten Gestalten, die sich nach der Arbeit kurz vor Ladenschluss mit starrem Blick ins Getümmel stürzten.

"Auf in die Schlacht am Selbstbedienungsregal!" hieß die Parole. Und erst die lustigen Samstag-Endrunden vor den überlasteten Ladenkassen - den Schirm von der Hinterfrau im Kreuz und den eigenen Einkaufswagen in den Hacken des Vordermanns. Tja Leute, damals war noch echter Sportsgeist gefragt. Jüngere ahnen nicht, was ihnen heute alles entgeht. Die stellen gegen 19.30 Uhr gelassen ihre Siebensachen aufs Band an der Kasse und schauen anschließend entspannt nach Neuheiten in der Computer-Abteilung. "Shopping" nennt man das nun. Nun wollen sie bis 22 Uhr öffnen, wenigstens die Großen. Zunächst nur probeweise im Advent. Ich brauch's nicht. Und wie es weiter geht, ist so offen wie die meisten Läden gegen 20 Uhr. Ach ja - offen oder zu? Wer weiß das in der Post-Ladenschluss-Gesellschaft, in der jeder Laden dann schließt, wenn er es für sinnvoll hält.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort