Sich auf den Weg machen

Auch für etwa 50 Jungen und Mädchen aus Fell war der Dreikönigstag ein ganz besonderer - mit Segenssprüchen, Sternen und Spendenbüchsen zogen sie wie überall in der Region hinaus, um Geld für bedürftige Kinder in der ganzen Welt zu sammeln.

 Seit 25 Jahren auch ein Brauchtum in Fell: Die Sternsinger werden ausgesandt, um den Segen in jedes Haus zu bringen. TV-Foto: Katja Krämer

Seit 25 Jahren auch ein Brauchtum in Fell: Die Sternsinger werden ausgesandt, um den Segen in jedes Haus zu bringen. TV-Foto: Katja Krämer

Fell. (kat) "Wir kommen daher aus dem Morgenland", singen Anna, Max, Antonia und Johannes. Zunächst aber findet ihr Gesang kein Gehör: Die Türen der ersten Häuser, die sie ansteuerten, blieben verschlossen. "Entweder waren sie nicht zuhause, oder sie haben uns nicht gehört", mutmaßt Anna. Wo jedoch sich die Türen öffnen, werden sie freudig empfangen. "Das habt ihr gut gemacht" und "Sehr schön", loben die Leute die Sternsinger. Und sie sind spendenfreudig. Sie spenden Geld für die Aktion "Für die eine Welt", und es gibt Süßigkeiten für die kleinen Könige. Mit gesegneter Kreide schreibt Anna "20 C+M+B 08" an die Haustür, oder je nach Beschaffenheit wird ein eigens angefertigter Aufkleber mit dem Segensspruch angebracht, der "Christus segne dieses Haus" bedeutet.Ein Spickzettel für den Segensspruch

"Jeder bekommt den Segen, ob er aufmacht oder nicht", hatte Klara Krämer aus Fell zuvor genaue Anweisungen gegeben. Sie ist eine der Ehrenamtlichen, die sich um diesen Brauch, der in Fell seit genau 25 Jahren existiert, kümmert. Für alle, die das Lied und den Segensspruch noch nicht auswendig konnten, Klara Krämer vor dem Auszug der "Drei Weisen" Spickzettel an die Sterne geheftet. Alte Messdienerkittel wurden dann zu königlichen Gewändern umfunktioniert und mit den goldenen Kronen aus Pappe ausgestattet. Schließlich sandte Pastor Andreas Bronder die Jungen und Mädchen nach der Messe aus. Die Stimmung ist in allen Gruppen locker, die Kinder und Jugendlichen freuen sich auf ihre Aufgabe, die sie in 29 Straßen bestens erledigen. "Ich gehe schon seit fünf Jahren mit" erzählt der 15-jährige Sebastian Bauer. Die Großen haben die ehrenvolle Aufgabe, ein Auge auf die ganz kleinen Könige zu werfen. Aber die kommen gut klar. "Es macht sehr viel Spaß", verkündet Zweitklässler Max, während er mit der Kleingruppe das nächste Haus ansteuert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort