Sicher auf zwei Rädern unterwegs

Trier · Wie fährt man sicher auf nasser Piste und was ist zu tun, wenn es doch mal zu einem Unfall kommt? Damit Motorradfahrer möglichst unfallfrei auf den Straßen unterwegs sind, leistet die Trierer Polizei regelmäßig Aufklärungsarbeit. Zum neunten Mal veranstaltete sie ihren Motorrad-Sicherheitstag im Trierer Messepark.

 Die Motorradstaffel der rheinland-pfälzischen Polizei hat den Besuchern im Messepark ihr Können gezeigt. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Die Motorradstaffel der rheinland-pfälzischen Polizei hat den Besuchern im Messepark ihr Können gezeigt. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Trier. Vorsichtig nehmen die Helfer den Helm der verunglückten Motorradfahrerin ab, stabilisieren die Halswirbelsäule mit einer Krause aus Plastik. Die Verunglückte ist bewusstlos und womöglich schwer verletzt. Kein Passant hat ihr bisher geholfen - aus Angst, etwas falsch zu machen. Zumindest in der Simulation. Im Rahmen des Motorrad-Sicherheitstags im Trierer Messepark zeigten Sanitäter der Johanniter-Unfallhilfe den etwa 100 Besuchern, wie man es richtig macht. Sie stellten eine komplette Erstversorgung nach, vom Eintreffen des Rettungswagens bis zum Transport in die Klinik.
"Bei verunglückten Motorradfahrern sollte man grundsätzlich den Helm vorsichtig abnehmen", erklärte Hubert Berger von den Trie rer Johannitern. Bereits zum neunten Mal richtete das Trierer Polizeipräsidium den Motorrad-Sicherheitstag aus, gemeinsam mit der Deutschen Verkehrswacht und der Polizei aus Luxemburg und dem Saarland. "Es geht uns nicht darum, die Motorradfahrer zu belehren. Wir wollen ihnen vielmehr einen interessanten Tag bieten, bei dem sie noch etwas lernen können", sagt Helmut Stüber, der Trierer Polizeidirektor.
Lernen sollen die Motorradfahrer vor allem, wo ihre Grenzen sind - damit es gar nicht erst zu Einsätzen der Rettungskräfte kommen muss. "Zu Unfällen führt vor allem eine zu hohe Geschwindigkeit. Viele Fahrer überschätzen sich", sagte Johannes Merges, Oberkommissar bei der Polizeidirektion Trier. Über 2000 Motorradunfälle verzeichnete das Statistische Bundesamt in Rheinland-Pfalz für das Jahr 2009, 29 Motorradfahrer kamen dabei ums Leben. Bundesweit war beinahe jeder Fünfte, der im Straßenverkehr getötet wurde, ein Motorradfahrer. "Auch das Fahren in der Gruppe ist oftmals problematisch", weiß Merges aus eigener Erfahrung als Biker. "Häufig fährt ein Fahrer voran und will dann zeigen, was er kann - dabei müsste er sich an den schwächeren Fahrern orientieren."
Am Morgen fand im Messepark ein Motorradgottesdienst mit anschließender Rundfahrt statt, an der etwa 250 Biker teilgenommen hatten. Sie legten eine Strecke von rund 90 Kilometern zurück und wurden von zahlreichen Polizei-Motorrädern begleitet. Die Route führte sie entlang der Sauer bis nach Echternach und durch das Müllertal.
An Infoständen präsentierten sich am Nachmittag mehrere Sachverständigen-Unternehmen. Experten der Polizei beantworteten den Gästen alle Fragen rund um ihre Fahrzeuge, der Fahrlehrerverband Rheinland informierte über den Motorradführerschein. Und die Motorradstaffel des Landes Rheinland-Pfalz zeigte auf einem Hindernisparcours, wie gut ihre Fahrer mit ihren Maschinen umgehen können: Sie demonstrierten verschiedene Fahrtechniken und fuhren einen Slalomkurs in komplizierten Formationen ab. kbb

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