Gerda Hermann lebt seit 1983 alleine in ihrer kleinen Wohnung in der Innenstadt. Die 83-jährige Witwe leidet schwer an Asthma, dadurch ist ihre Mobilität stark eingeschränkt. Jeder Handgriff macht ihr Mühe. Dennoch möchte sie noch nicht in ein Altenheim. Zivildienstleistende und Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe betreuen die alte Dame. Seit Mai besitzt sie ein Hausnotrufgerät mit direkter Anbindung an die Notrufzentrale der Johanniter. "Manchmal habe ich bei einem Asthmaanfall Todesangst, aber es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man weiß, dass man schnell Hilfe bekommt", meint Gerda Hermann, die ihre Situation sehr gut einschätzen kann. "Ich habe das System Gott sei Dank noch nicht gebraucht, nur einmal stand plötzlich nachts Schwester Olga von den Johannitern an meinem Bett", schildert Hermann eine Begebenheit, die die Wirksamkeit des Systems dokumentiert. Aus Versehen hatte sie im Halbschlaf auf den so genannten Funkfinger gedrückt, der auf dem Nachttisch lag.Hilfe in Sekunden-Schnelle

Nach dem Auslösen des Alarms wird eine Funkverbindung zur Notrufzentrale aufgebaut. Der Kontakt erfolgt über die Telefonleitung. Es dauert keine 30 Sekunden, dann meldet sich eine freundliche Stimme, beruhigt und fragt nach der Situation. Zugleich werden in der Notrufzentrale alle relevanten Daten, die für eine Hilfe wichtig sind, auf einem Bildschirm dargestellt und, falls notwendig, die ersten Schritte eingeleitet. Betreut und beraten werden die Nutzer von Daniel Bialas von der Johanniter-Unfall-Hilfe in der Loebstrasse. "Ein Hausnotruf-System ist auch hilfreich, wenn ein Unbefugter in die Wohnung eindringt. Dann kann Hilfe gerufen werden. Die Notrufzentrale kann mithören und Hilfe anfordern", beschreibt Bialas eine weitere Nutzungsmöglichkeit. Die Kostenübernahme ist durch die Pflegekasse oder das Sozialamt möglich. Infos sind telefonisch unter 0651/27090-19 zu bekommen.