Sie bleibt verschwunden

TRIER-EUREN. Die Eurenerin Frida Rau ist seit Sonntagnachmittag spurlos verschwunden (der TV berichtete). Die Suchaktion von Montag wurde am Dienstag intensiv fortgesetzt. Insgesamt 120 Feuerwehrmänner und Bereitschaftspolizisten gingen Hinweisen aus der Bevölkerung nach und durchkämmten den nahen Wald – bis 17 Uhr. Dann wurde die Suche abgebrochen.

In der Eurener Schalkenbachstraße ist kaum ein Mensch auf der Straße. Gleich neben dem Haus, in dem die 75-Jährige ihre Wohnung hat, ist das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Euren. Hier ist - in Kooperation mit dem davor stehenden Einsatzleiterwagen - die Einsatzleitung untergebracht. Es gilt, die Fäden in der Hand zu halten, möglichst schnell Informationen weiterzugeben und auf neue Erkenntnisse rasch zu reagieren. Schon am Montag waren 15 Hunde, 100 Feuerwehrleute und Polizisten, Streifenwagen mit Lautsprecherdurchsagen und der "Sperber", ein Polizeihubschrauber, auf der Suche nach der Frau, die infolge einer Demenz vermutlich orientierungslos ist. Nur 800 Meter wohnt sie von ihrer Tochter entfernt, mit der sie sich am Sonntag treffen wollte. Doch sie kam dort nie an.Die Spur verliert sich

Ein spezieller Spürhund hatte die Fährte von Frida Rau wegen des Regens verloren. Fußgruppen durchstreiften den Ort: Auch Hinterhöfe und Industriehallen wurden abgesucht. Gleichfalls Kirchen und Friedhöfe - alles denkbare Möglichkeiten, wo sich die Frau aufhalten könnte. Nachdem man am Montag um 19 Uhr die Suche hauptsächlich im Ortsgebiet von Euren wegen Dunkelheit abgebrochen hatte, geht es am Dienstag um 9 Uhr unvermindert weiter. Diesmal konzentriert sich die Suche auf das Waldgebiet "Waldfrieden", denn dort wollen zwei Zeugen Frida Rau am Sonntag gesehen haben. Es ist die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, wie Kriminaloberkommissar Mario Niedling die Aktion beschreibt. Frida Rau hatte weder Portemonnaie, noch eine Handtasche bei sich. "Das deutet darauf hin, dass sie nicht den ÖPNV benutzt hat", meint Brandamtsrat Olaf Backes. Andererseits ist es auch nicht auszuschließen, dass Frida Rau vielleicht jetzt hilflos auf irgendeinem Bahnhof steht. Oder in einem Krankenhaus aufgenommen wurde. Daher sind an Taxi- und Busfahrer Steckbriefe mit Frida Raus Bild verteilt worden. Unwegsames Gelände erschwert die Suche

Wiederholt gibt es Anfragen an die Krankenhäuser. Dann geht ein Ruck durch die Männer in der Einsatzleitstelle: Vielleicht halte sich die Vermisste bei einer Bekannten auf, gibt eine Anwohnerin einen neuen Hinweis. Die Kripobeamten eilen zu der nahen Wohnung - ergebnislos. Währenddessen durchkämmen zwei Züge der Bereitschaftspolizei und Hundestaffeln das Waldgebiet, das infolge des Regens völlig aufgeweicht ist. Einem freiwilligen Feuerwehrmann steht die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Unwegsames Gelände, steile Hänge, das alles bei Regen und in voller Montur. 52 Feuerwehrleute wurden bereits am Montagabend eingeteilt, damit sie am Dienstag auf die Suche gehen können. "Es gibt aber immer mehr Schwierigkeiten, dass sie vom Arbeitgeber freigestellt werden", erklärt Backes. Weder Feuerwehrleute noch Polizisten haben Glück. Frida Rau bleibt verschwunden. Es komme öfter vor, dass Menschen "abgängig" seien. "Dass einer aber einfach weg ist, ist eher selten", sagt Niedling. Sollte sich Frida Rau nicht irgendwo sicher aufhalten, schwebt sie in großer Gefahr: "Zwei Tage ohne Essen und Trinken", gibt Niedling leise zu bedenken, dazu der Regen und kühle Temperaturen. Die Suche blieb gestern bis 17 Uhr erfolglos und wurde abgebrochen. Ein Video zu der Suchaktion gibt es online unter

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