"Sie machen den Dicken"

Der Kreistag Trier-Saarburg besitzt seit Montagabend ein Alleinstellungsmerkmal unter den noch übrigen Gesellschaftern der Flugplatz Bitburg GmbH: Er will noch nicht aussteigen, aber trotzdem nicht mehr mitspielen.

Trier. (jp) Die heftige Diskussion über Sinn und Unsinn einer Beteiligung an der Flugplatz Bitburg GmbH ist deshalb so kurios, weil sie auf Spekulationen und, so scheint es zumindest, purem Optimismus beruht. Dieser Optimismus umfasst vor allem die so genannte Instrumentenflug-Genehmigung. Eine solche Genehmigung macht Starts und Landungen von Flugzeugen mit mehr als 14 Tonnen Abfluggewicht möglich - das wäre die Grundlage einer Entwicklung zum Indus trieflughafen mit einer Cargo-Achse nach Luxemburg. Die gesamte Region würde davon profitieren. Doch die Instrumentenflug-Genehmigung kommt nicht.Warum sie bisher nicht kam und wann sie denn kommen könnte, scheint niemand so genau zu wissen. Zumindest sind diese Fragen nicht Bestandteil der Diskussion am Montagabend im Kreistag Trier-Saarburg gewesen. Dort hat die Mehrheit aus CDU, FWG und FDP durchgesetzt, nicht dem Beispiel der Stadt Trier zu folgen, die den Absprung beschlossen hat und Ende 2007 aus der Gesellschaft aussteigt. Der Kreis bleibt drin, doch er stellt Bedingungen, die wahrscheinlich unerfüllbar sind. So soll die Stadt Bitburg den durch die Trierer Kündigung frei gewordenen Anteil von 16,3 Prozent übernehmen. Diese Idee kam von der FWG, die Bitburg als "Hauptprofiteur" anfangs sogar 20 Prozent der Anteile zuschlagen wollte. An weiteren Investitionen für den Instrumentenflugverkehr will sich der Kreis erst dann wieder beteiligen, wenn die dazu nötige Genehmigung endlich vorliegt. Erwartungsgemäß krachte es zwischen den Fraktionen. Wie bisher waren CDU und FWG für den Verbleib in der GmbH, während SPD und Grüne dagegen wetterten. Neu ist dagegen eine Spaltung in der regionalen FDP. Kreistags-Fraktionschef Claus Piedmont griff die Stadtratsfraktion Trier an, die auch für den Austritt gestimmt hatte: "In Sachen Konstantin machen sie mit Landesgeldern den Dicken und regen sich über 5,50 Euro für den Flugplatz Bitburg auf." Seite 14

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