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Ein kleines Dorf will es beweisen: Die knapp 500 Katholiken wollen die Sanierung der Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere auf alle Fälle sicherstellen.

 Für die Sanierung der Pfarrkirche haben die Wintersdorfer schon viel Geld gespendet.TV-Foto: Dietmar Scherf

Für die Sanierung der Pfarrkirche haben die Wintersdorfer schon viel Geld gespendet.TV-Foto: Dietmar Scherf

Ralingen-Wintersdorf. (dis) Die Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates und des Verwaltungsrates, Hans-Jürgen Premm und Wolfgang Willens, sind begeistert. Premm: "Den Menschen in Wintersdorf ist ein großes Lob auszusprechen." Ihnen gebühre Hochachtung für die bisherigen Leistungen. Zwar sind für das Modernisieren und Sanieren der 1903 erbauten Kirche vorerst nur 12 000 Euro aufzubringen, aber die Menschen lassen sich nicht lange bitten und spenden. Allein durch die Sonderkollekten, die Einnahmen beim Pfarrfest und die Spenden kamen fast 8000 Euro in die Sanierungskasse. Was denn überhaupt gemacht werden soll? Die Wintersdorfer haben derzeit in ihrer Kirche drei Problemfelder. Zunächst hat die Liedanzeige für die Männerseite "ihren Geist" aufgegeben und muss erneuert werden. Die billigste Variante kostet rund 3200 Euro. Das zweite Problem liegt auf der "Frauenseite". Hinter dem Turm entspringt eine Quelle und das Wasser fließt unter dem nicht unterkellerten Kirchenboden auf der Frauenseite ins Tal. Die aufsteigende Feuchtigkeit hat in den letzten Jahren schon mehrfach den Holzfußboden beschädigt. Die Erde unter dem Fußboden muss nun nochmals ausgehoben, isoliert, verdichtet und mit Estrich bedeckt werden. Danach ist der Holzfußboden in der Kirche nochmals neu einzuarbeiten. Willens: "Die Bänke müssen entfernt werden und für das Ausheben sowie die übrigen Arbeiten hoffen wir auf viele ehrenamtliche Helfer."

Das dritte, aber nun auch das letzte Problem, ist die Orgel. Sie ist vor 20 Jahren auf Mietbasis von der Pfarrei Welschbillig geliehen und vom Trierer Domorganisten Josef Still noch für gut befunden worden. Um künftig die Mietkosten zu sparen, hatten die Wintersdorfer vor zwei Jahren einen Betrag im Sparsäckel, um den Restbetrag zu überweisen und die Orgel zu kaufen. Doch ein Hagelschaden an der Kirche fraß das Gesparte quasi auf. Nun aber soll der Restbetrag überwiesen und damit die Orgel endlich in den Besitz der Wintersdorfer übergehen.

Mit den Arbeiten im Gotteshaus soll im Herbst begonnen werden. Für die Fußbodensanierung rechnet die Pfarrgemeinde mit einem Zuschuss in Höhe von 60 Prozent vom Bistum.

Weitere 30 000 Euro, so die ersten Berechnungen, werden bei der Sanierung des aus dem 11. Jahrhundert stammenden Kirchturms anfallen. Willems: "Die aus Metall bestehenden Lager für die vier Glocken sind ausgeschlagen und müssen erneuert werden." Dann sollen die Lager aus dem dafür nachweislich besser geeigneten Holz gefertigt werden. Hans-Jürgen Premm: "Diese Maßnahme können wir vermutlich erst in zwei bis drei Jahren anstreben."

Spendenkonto: "Sanierung Pfarrkirche", Volksbank Trier, Kto.-Nr.: 5107915, BLZ: 585 601 03.

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