Trier Sieben Meinungen zur Kultur

Trier · Die Aussagen der Fraktionen beim TV-Forum „Theater, Tufa, Exhaus“.

Beim TV-Forum „Theater, Tufa, Exhaus – Die Zukunft der Kultur in Trier“ hat der Trierische Volksfreund Vertreter der Fraktionen im Stadtrat befragt (TV vom 28. März). Die Antworten dokumentieren wir heute auch:

Tobias Schneider (FDP): „Wir haben im Stadtrat gegen den Sanierungsbeschluss des Theaters gestimmt, da uns ein Zukunftskonzept fehlte. 50 Millionen Euro betrachten wir als Investition, die sich auch in der Konzeption widerspiegeln muss. Man muss sich klarmachen: Wohin will man damit?“

Udo Köhler (CDU): „Wir hätten auch gerne einen Neubau gehabt. Die Sanierung im Bestand für nur 50 Millionen Euro ist jedoch ein pragmatischer Ansatz. Vor vier Jahren sprachen wir noch über 120 Millionen Euro, da ist man also ein gewaltiges Stück runter. Als Großstadt müssen wir das leisten.“

Markus Nöhl (SPD): „Ich bin heute Abend nicht als Landesvertreter zu Gast, kann aber meine Perspektive als Trierer Stadtrat dazu sagen: Das Land war in letzten Jahren immer ein guter Partner für den Trierer Stadtrat. Ich bin zuversichtlich, dass das Land eine gute Einigung mit uns finden kann, das haben Landespolitiker auch schon signalisiert.“

Hermann Kleber (UBT): „Kultur ist weit mehr als Theater, Exhaus und Tufa. Diese drei Institutionen sind jedoch stadtbildprägende Gebäude. Sie haben eine Sanierung nötig. Man muss auch bedenken, wie hoch die Abschreibungsräume sind: Beim Theater 60 Jahre, beim Exhaus 50 Jahre, bei der Tufa 40 Jahre. Wenn man sie generalsaniert und auf neuere Bedürfnisse ausrichtet, ist das eine gute Investition.“

Theresia Görgen (Die Linke): „Wir müssen Visionen haben für unsere Stadt. Es ist ein Armutszeugnis, nur ein Kulturzentrum wie das Exhaus zu haben für die jüngeren Menschen. Der Bildungsbericht sagt klar. Wir haben in Trier eine ältere Bevölkerungsgruppe, die sehr groß ist, und viele junge Menschen: Für diese jungen Menschen müssen wir Angebote schaffen.“

Johannes Wiegel (B90/Die Grünen): „Wir stehen zur Theatersanierung, und das Dreispartenhaus steht nicht zur Disposition. Wir sind der Ansicht, dass es unter 50 Millionen Euro nicht geht. Das Bürgertheater, die Theaterpädagogik und beispielsweise auch der Kinderchor sind wichtige Bausteine. Ebenso wie die Solidarkarte, damit das Theater künftig ein Theater für alle Bürger ist.“

Michael Frisch (AfD), war wegen Verpflichtungen als Landespolitiker in Mainz nicht anwesend, hat dem TV vorab aber eine Stellungnahme zukommen lassen: „Angesichts der katastrophalen Haushaltslage der Stadt Trier halten wir es für unvermeidbar, die Kosten für den Kulturbetrieb und hier insbesondere das Theater auf ein angemessenes Maß zu reduzieren. (...) Auch wenn wir uns entschlossen haben, zum jetzigen Zeitpunkt kein Bürgerbegehren zu initiieren, ist dieses Thema für uns keineswegs vom Tisch.“

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