Siedler wollen "Wegerecht"

FEYEN-WEISMARK. Die Straße "Zum Pfahlweiher" hat einen Namensgeber im Naturschutzgebiet Mattheiser Wald. Doch die Bewohner der gesamten Siedlung können das Gewässer nicht direkt erreichen. Seit mehreren Jahren setzt sich die Siedlergemeinschaft für die Öffnung des Weges ein.

 Heidi Schmitt, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft, und Ortsvorsteher Michael Jacoby stehen noch vor dem verschlossenen Tor. Von Feyen führt kein Weg in den Mattheiser Wald.Foto: Cordula Fischer

Heidi Schmitt, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft, und Ortsvorsteher Michael Jacoby stehen noch vor dem verschlossenen Tor. Von Feyen führt kein Weg in den Mattheiser Wald.Foto: Cordula Fischer

Der ehemalige Weg zum Pfahlweiher führt zum Teil über das Gelände des Kleingärtnervereins Pfahlweiher. Der Durchgang allerdings ist durch ein Tor für die Öffentlichkeit gesperrt. Einige Meter weiter endet der Weg abrupt an einem Zaun. Das ist die Grenze zum ehemaligen französischen Militärgelände. Dort würde die Siedlergemeinschaft gerne einen Durchbruch schaffen, damit die Feyener wieder den angestammten Fußweg zum Weiher gehen können. "Wir würden selbst Hand anlegen. Den Weg gab es schon, bevor die Siedlung gebaut wurde. Meine Mutter hat dort als kleines Mädchen schon gespielt", pocht die Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Heidi Schmitt auf die Wiederherstellung des Wegerechts. "Der Ortsbeirat hat dafür 4000 Euro aus seinem Budget bereit gestellt", fügt Ortsvorsteher Michael Jacoby hinzu. Auch das Grünflächenamt sei informiert. Tatsächlich gab es bereits Gespräche und Ortsbegehungen. Dass der Durchbruch noch nicht geschaffen werden konnte, hat nichts mit Unwillen der Stadtverwaltung zu tun. Dort sei man durchaus willens, den "historischen Weg" wieder begehbar zu machen, teilt Ralf Frühauf vom städtischen Presseamt mit. Allerdings würden auf dem Gelände noch gefährliche Hinterlassenschaften der französischen Truppen wie Munitionsreste vermutet. Das Bundesvermögensamt als Eigentümer habe signalisiert, dass eine ordnungsgemäße Entmunitionierung geschehen soll, allerdings "nicht mehr in diesem Jahr", so Frühauf. Der Pfahlweiher ist derzeit aus Richtung Mariahof und von einem Weg unterhalb des Südfriedhofs problemlos erreichbar. Der Angelsportclub Pfalzel befischt das Gewässer seit einigen Jahren. Mittlerweile gibt es auch einen Schleichweg aus Feyen, um in das Natur-Idyll vor der Haustür zu gelangen. In den Zaun oberhalb des maroden Spiel- und Bolzplatzes am Südblick haben passionierte Spaziergänger ein Loch geschnitten. Angesichts der möglichen Gefahren ist das Begehen ein risikoreiches und verbotenes Unterfangen. Im gesamten Mattheiser Wald gibt es Hinweisschilder, dass das Abweichen von den Wegen verboten ist. Der Vorsitzende des Kleingärtnervereins Pfahlweiher indes hat eine eindeutige Meinung zu dem Wunsch der Siedlergemeinschaft. Der Verein sei "strikt gegen eine Öffnung des Wegs" und würde "mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen kämpfen". Für ihn sei es vorstellbar, dass die Kleingärtner ihre Anlage komplett für die Öffentlichkeit sperrten. In der Vergangenheit, als alle Tore offen standen, sei viel Schindluder auf dem Gelände getrieben worden. Solange die Stadt die Strecke bis zum Ex-Militärgebiet nicht in einen öffentlichen Weg umwidme, schöpfe der Verein seine Rechte aus, die im Bundeskleingärtnergesetz verankert seien, heißt es aus Vorstandskreisen. Die Stadt allerdings habe auch mit dem Verein Gespräche geführt, so Frühauf. Einige der an den Weg angrenzenden Parzellen müssten gesichert und neu eingezäunt werden. Dafür signalisiere die Stadt ebenso ihre Unterstützung, wie sie auch "für den Unterhalt des Weges Sorge tragen" würde, bestätigt Frühauf den Willen zu einer für alle Seiten akzeptablen Einigung.

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