Silber, Gold und Kieselsteine

Die Goldschmiedin Birgit Maringer liebt Kombinationen unterschiedlichster Materialien. Die gebürtige Triererin fertigt nur Unikate an und arbeitet seit zehn Jahren selbstständig für die Mutigen unter den Schmuckliebhabern.

 Mut zum Hut: Die Goldschmiedin Birgit Maringer mit einem ihrer Exponate. TV-Foto: Christina Förster

Mut zum Hut: Die Goldschmiedin Birgit Maringer mit einem ihrer Exponate. TV-Foto: Christina Förster

Trier-Feyen. Das Atelier in Trier-Feyen gleicht einer Zauberstube aus dem Märchen. Schimmernde Steine und Perlen in allen Farben und Formen liegen umher, in einer Vitrine glitzern Amulette, einige Drähte aus purem Gold hängen über dem Lampenschirm an der Werkbank. Daran sitzt Birgit Maringer. Sie häkelt gerade an einer Mütze aus Silber für die nächste Ausstellung. Diese ist ein ganz besonderes Ereignis für die Triererin: "Mut zum Hut" in Neuburg an der Donau ist die weltgrößte Hutschau, und die Künstlerin wird dieses Jahr zum ersten Mal mit dabei sein.

Die Werkbank biegt sich unter den vielfältigen Materialien und Werkzeugen: Hämmerchen, Zangen, Feilen. "Mit den Händen ist es natürlich schwer, diese Materialien zu bearbeiten", sagt Maringer und deutet auf eine mannshohe Walze neben dem Tisch: Damit kann sie zum Beispiel aus silbernen Drähten Plättchen pressen, die später in Form filigraner Ahornblätter eine Kette zieren werden.

Seit zehn Jahren arbeitet sie selbstständig, zuvor hat sie eine Goldschmiedelehre gemacht.

"Zuhause zu arbeiten hat viele Vorteile", sagt die zweifache Mutter, deren Atelierwerkstatt im Erdgeschoss ihres Wohnhauses liegt. "Besonders mit Kindern, man ist eben flexibler." Weitrer Vorteil: Sie kann sich die Musik, die sie hört, selbst aussuchen. Vor allem mag sie Klassik und Swing. "Musik inspiriert mich bei der Arbeit. Manchmal kann sich das Schmuckstück auch je nach Musikstil entwickeln."

Die Künstlerin stellt ausschließlich Unikate her, keines ihrer Schmuckstücke gibt es zweimal auf der Welt. Und jedes davon hat seinen eigenen Namen. Ein Ring heißt Ceves, ein Collier trägt den königlichen Namen Cajolande. "Das gibt dem Schmuck eine persönlichere Note", findet Maringer. "Jedes Stück wurde ja auch in seiner eigenen Art und Weise hergestellt."

Schon als Kind wusste die Künstlerin, dass sie einmal etwas Kreatives machen würde: "Im Kindergarten habe ich wahnsinnig gern gemalt und gebastelt. Es ist einfach ein schönes Erfolgserlebnis, von der Idee im Kopf zu einem fertigen Gegenstand zu kommen, den man betrachten und anfassen kann." Sie lacht: "Auch wenn man es als Kunsthandwerkerin nicht leicht hat - ich würde diesen Weg immer wieder einschlagen." Ihre Techniken gibt sie in kleinen Workshops für Kinder weiter, wie beispielsweise in der Jugendkunstwerkstatt der Tufa oder bei Projekttagen in Schulen.

Bei ihrer eigenen Arbeit reizt sie das Zusammenspiel unterschiedlicher Materialien, etwa von Bergkristall und Silber, wobei sie bei den Kombinationen sehr frei ist: "Wenn ich über einen richtig schönen Kieselstein stolpere, verarbeite ich auch solche Fundstücke gern."

Die Exponate kann man in ihrem Atelier "Schmuckwerk99" in Feyen und auf diversen Kunsthandwerkermärkten besichtigen. Ab 20. November ist Birgit Maringer im Trierer Landesmuseum im Rahmen der Weihnachtsausstellung der Gruppe "Werkform" zu sehen. Darüber hinaus ist sie Mitglied im Verein "Ideenreich, Neustraße".

Mehr von der Kunsthandwerkerin gibt es auf ihrer Internetseite: www.schmuckwerk99.de.

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