Silberstreif soll Autofahrer leiten

Seit die Konrad-Adenauer-Brücke in Trier im November eine neue Asphalt-Decke bekommen hat, fehlen dort Fahrbahn-Markierungen und Leitschwellen. Nach einer TV-Anfrage hat die Stadt als Übergangslösung zur Trennung der Fahrspuren silberne Linien aufgesprüht.

Trier-Euren. Hans-Alwin Schmitz (UBM) macht sich Sorgen. Der Ortsvorsteher von Trier-Euren hört immer wieder von Unfällen an einer Kreuzung westlich der Konrad-Adenauer-Brücke. Gefährdet sind Fahrer, die von der Luxemburger Straße nach links abbiegen und dann erneut nach links auf die Straße "Im Speyer" in Richtung Euren einbiegen wollen.

Sie müssen auf den Verkehr von links (Im Speyer) achten, tasten sich über die erste Fahrspur vor und müssen dann mitunter auf einer kleinen Insel warten, bis von rechts (Konrad-Adenauer-Brücke) kein Auto mehr kommt. Das ist vor allem bei längeren Fahrzeugen problematisch, weil sie nicht komplett auf die Insel passen.

Hinzu kommt folgendes Phänomen: Etliche Autofahrer, die von der Konrad-Adenauer-Brücke in Richtung Luxemburg fahren wollen, nehmen schon von fern die Ampel an der Kreuzung Luxemburger Straße in den Blick. "Schaltet diese Ampel auf Rot, wechseln viele im letzten Moment die Spur nach links auf ,Im Speyer', um unter der Brücke Luxemburger Straße hindurch zu fahren, dann nach links abzubiegen und so die Ampel zu umgehen", erklärt Schmitz. Dieser kurzfristige Wechsel wiederum führt zu gefährlichen Situationen, wenn sich die oben erwähnten Linksabbieger einfädeln wollen.

Mängel im neuen Asphalt



Seit 2001 gilt die Kreuzung mal als "Unfallhäufigkeitsstelle" (mindestens fünf gleichartige Unfälle in einem Jahr), mal wieder nicht. 2008 hat es dort laut Statistik sogar neun Mal gekracht. "Die Unfallkommission - ein Gremium mit Vertretern von Stadt, Landesbetrieb Mobilität und Polizei - hat sich mehrfach damit befasst", sagt Polizei-Pressesprecher Karl-Peter Jochem. Daraufhin wurde die Fahrbahn aus Richtung Brücke leicht nach rechts verschwenkt, um mehr Platz auf der Mittelinsel zu schaffen. Zwischen den Fahrspuren nach rechts (in Richtung Luxemburger Straße) und der Fahrspur geradeaus (Im Speyer) wurde die durchgezogene Linie verlängert, und dort wurden Leitschwellen angebracht. Diese gelben Schwellen fielen jedoch weg, als die Fahrbahn Mitte November asphaltiert wurde (der TV berichtete).

"Bei der Abnahme der Arbeiten Anfang Dezember 2008 wurden Mängel festgestellt", erklärt Ralf Frühauf, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Bisher verhinderten Nässe und Frost in Verbindung mit Tausalz die restlichen Decken- und Markierungsarbeiten. Die Leitschwellen wiederum könnten nur in Verbindung mit der Markierung eingebaut werden.

Dennoch reagierte die Stadt: Vorab wurden silberne Linien aufgesprüht, die zur besseren Orientierung dienen. Eine Entschärfung der Kreuzung durch einen Kreisverkehr halten die Experten der Stadtverwaltung zwar für möglich. Frühauf: "Auf Grund der Topographie ergeben sich dabei jedoch erhebliche technische und finanzielle Probleme."

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