Simulator für Börsen-Neulinge

Trier · Kaufen? Verkaufen? Oder doch lieber halten? Wer mit Aktien handelt, muss Entscheidungen treffen. Das "Planspiel Börse", eine Börsensimulation der Sparkassen, ermöglicht es jungen Menschen, erste Erfahrungen am Aktienmarkt zu machen - ohne dass ihr Geld gleich weg ist.

 Carolin Horst und Caroline Kraus (Zweite und Dritte von links) vom Trierer Angela-Merici-Gymnasium holen sich ihre Teilnahmeunterlagen fürs „Planspiel Börse“ bei Spielleiter Franz-Josef Scharfbillig ab. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Carolin Horst und Caroline Kraus (Zweite und Dritte von links) vom Trierer Angela-Merici-Gymnasium holen sich ihre Teilnahmeunterlagen fürs „Planspiel Börse“ bei Spielleiter Franz-Josef Scharfbillig ab. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Trier. Wenn ein Pilot das Fliegen lernt, dann beginnt er stets im Simulator. Falsch gesteuert und abgestürzt? Kein Problem. Derlei Fehler quittiert der Computer allenfalls mit einer Meldung. Erst wenn die Fähigkeiten trainiert sind, setzt der Fluglehrer seinen Schüler ins Cockpit eines richtigen Flugzeugs. Beim Handel mit Wertpapieren läuft das in den meisten Fällen anders. Das erste Gehalt ist da, es kommt ein Bonus - und dann? Der Depotbesitzer muss entscheiden, ohne vorher im Simulator trainiert zu haben.Spielerisches Lernen

Das kann gutgehen, aber es muss nicht. Damit der Erstflug immer öfter gelingt, gibt es seit einigen Jahren einen Simulator für den Börsenhandel. Das "Planspiel Börse" der Sparkassen geht am 4. Oktober in eine neue Runde. Es richtet sich vor allem an Schüler, Auszubildende und Studenten. Sie sollen bereits erste Erfahrungen mit dem Wertpapierhandel machen, wenn sich ihnen die Frage, worin sie investieren sollen, noch gar nicht stellt. Spielerisch könnten junge Erwachsene so den Umgang mit der Börse lernen, sagt Matthias Schwarz von der Sparkasse Trier. "Spannender als im Moment kann es nicht sein. Richtige Anleger freuen sich eher über ruhige Zeiten, aber für ein Spiel wie dieses ist es ideal", sagt er.Mehrere Dutzend Jugendliche waren in die Sparkasse gekommen, um bei der Eröffnung des 29. "Planspiels Börse" dabei zu sein. Willi Christmann, Wertpapierexperte der Sparkasse Trier, erklärte den Schülern, wie der Börsenhandel funktioniert und wie man den Kursverlauf eines Wertpapiers interpretiert. Die Teilnehmer der Simulation schließen sich in Teams zusammen und erarbeiten eine Strategie, mit der sie ihr virtuelles Depot, das 50 000 Euro umfasst, strukturieren. Bis zum 14. Dezember haben sie Zeit, aus 175 Wertpapieren tagesaktuell diejenigen auszuwählen, von denen sie sich den größten Gewinn versprechen. "In diesem Jahr liegt der Themenschwerpunkt bei der Nachhaltigkeit des Wirtschaftens", sagt Schwarz. "Damit fördern wir verantwortungsvolles Handeln."Zum zweiten Mal nach 2010 ist der TV Kooperationspartner der Sparkasse beim "Planspiel Börse". Jede Mannschaft aus der Region erhält vom 17. Oktober bis 14. Dezember den Volksfreund kostenlos in die Schule geliefert, um anhand der Wirtschaftsnachrichten eine Grundlage für das Depotmanagement zu haben. Darüber hinaus gibt es ab November abermals den "Dax-Tipp": Volksfreundleser können raten, wie hoch der Deutsche Aktienindex zum Ende der Simulation am 14. Dezember voraussichtlich stehen wird. Die regionalen Sparkassen vergeben Gewinne in Höhe von 850 Euro, Teilnahmecoupons werden in der Zeitung abgedruckt und sind in den Filialen der Sparkasse erhältlich. Die besten sechs Schülerteams Deutschlands werden nach Berlin eingeladen. Dazu kommen Sonderpreise, gestaffelt nach Schultypen. Im vergangenen Jahr haben bundesweit etwa 250 000 Schüler an der Börsensimulation teilgenommen, davon mehr als 1000 aus der Region Trier. kbbplanspiel-boerse.de

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