Singapur bis Neuseeland

Trittenheim · Ihren Heimatort Trittenheim, dessen Weinkönigin Lisa Hermes von 2009 bis 2011 war, liebt sie sehr. Dort möchte die 2010 von der IHK als beste ihres Jahrgangs ausgezeichnete Köchin leben und arbeiten. Doch vorher will sie einiges von der Welt sehen, was sie sich teils schon erfüllt hat.

Trittenheim. Wenn sie Pläne für ihre Zukunft schmiedet, spielt der Weinort Trittenheim eine zentrale Rolle. Doch noch rangiert auf der Wunschliste von Lisa Hermes (23) etwas anderes ganz oben. Als Köchin will sie fremde Länder und Gerichte kennenlernen und renommierten Kollegen über die Schulter schauen. Ein Stück weit hat sie sich diesen Traum bereits erfüllt. 2012 heuerte sie bei der MS Europa an und erkundete binnen sechs Monaten die Mittelmeerregion sowie Indien, Thailand, Singapur oder Hongkong. Sieben Tage die Woche im gleichen Umfeld zu arbeiten, sei zwar anstrengend gewesen. Doch dafür entschädigt das international kochende tolle Team und die Landgänge.
Kaum zurück, kochte sie ein Jahr in Helmut Thieltges Drei-Sterne-Restaurant Sonnora in Dreis und unmittelbar danach in Südafrika. Bis Ende Oktober lernte sie Kapstadts wildreiche Küche kennen sowie "eine ganz andere Kultur und Arbeitseinstellung". Ein wenig überraschend erhielt sie nun die Zusage für einen Monat Neuseeland - als eine von vier Gewinnerinnen eines Austauschprogramm-Wettbewerbs. Mit diesem Engagement hakt Lisa einen weiteren Punkt ihrer Wunschliste ab. "Ich habe alle meine Träume wahr gemacht", freut sie sich und schließt weitere Reisen nicht aus. Sie sei für alles offen, sagt die junge Frau, die auch in der Pfalz, in Beckers Weinhaus in Olewig und im örtlichen Wein- und Tafelhaus Oos den Kochlöffel schwang.
2010, zur Halbzeit ihrer Ära als Trittenheimer Weinkönigin, hielt sie es selbst kaum für möglich, binnen kurzer Zeit derart in der Welt herumzukommen. Damals hatte sie gerade erst ihre Ausbildung abgeschlossen, wofür sie die IHK als Beste von 122 Gesellen ausgezeichnete (der TV berichtete).
Umso mehr drängt es die Hauptschülerin, andere junge Leute zu ermutigen, "keine Scheu vor einem handwerklichen Beruf zu haben". Ihr selbst eröffnete gerade das die Chance, viel zu erleben. Daher könne sie nur empfehlen, sich Träume auch zu erfüllen. Für sie selbst fing das mit dem schon in der Schulzeit gefassten Beschluss an: "Ich mach mein Ding und zeig, was ich kann".
Keine weltfremde Träumerin


Dass sie nicht zur weltfernen Träumerin geworden ist, stellt sie ebenfalls beeindruckend unter Beweis. Denn bis zum Aufbruch nach Neuseeland, wie Südafrika ein namhaftes Weinland, zeigt sie im elterlichen Weingut Seminarshof, was sie kann. In der erstmals außerhalb der Session geöffneten und ihren Vorstellungen entsprechend umgestalteten Weinstube lädt sie zu Gourmetwochenenden ein.
Dass sie bereits im Januar wieder ihre Koffer packen wird, sieht ihre Familie gelassen. Ihre Mutter freue sich, dass sich nun ein weiterer Wunsch für sie erfülle.

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