Singen aus Spaß an der Freude

Trier-Ruwer · Früher, als Ruwer noch eigenständig war, war man in den Ortsvereinen Mitglied. "Die Jugend war in den Ortsvereinen. Es gab wenige Möglichkeiten an Unterhaltung", sagt Eduard Reis. So ist er zum Männergesangverein Moselland Ruwer gekommen.

 Beim Liederabend „Frohes Singen, frohes Klingen – singt mit“ wird Eduard Reis für 40 Jahre Mitgliedschaft im Männergesangverein Moselland Ruwer und 25 Jahre Vorstandsarbeit geehrt. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Beim Liederabend „Frohes Singen, frohes Klingen – singt mit“ wird Eduard Reis für 40 Jahre Mitgliedschaft im Männergesangverein Moselland Ruwer und 25 Jahre Vorstandsarbeit geehrt. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Trier-Ruwer. Auf fast 40 Jahre Mitgliedschaft im Männergesangverein Moselland Ruwer, mehr als 25 Jahre im Vorstand und mehr als 200 gesungenen Lieder blickt Eduard Reis (63) zurück. Sein Verein sei ein besonderer Verein: "Bei uns singen auch Frauen!" 25 Aktivisten zählt der Verein, darunter sechs Sängerinnen.
Menschen ganz nah


Mit professionellem Gesangstraining durch Chorleiter Hermann Steinheuer (72) singen die Männer und Frauen auf einem "hohen Niveau". "Wenn wir singen, kann man die Texte verstehen, unsere Aussprache ist gut", sagt Dieter Feltes, 70, erster Vorsitzender. Der Altersdurchschnitt liegt bei 70 Jahren. Schade sei es schon, dass sich die Jugend so wenig interessiere, "aber wer singt heute noch deutsche Volkslieder."
Reis sei durch seinen Vater in den Verein gekommen. Als Kind habe er im Kirchenchor gesungen. Mit 24 Jahren ging er dann zum Männergesangverein. "Singen ist für mich der Spaß an der Freude." Daneben schätzt der Ruwerer die Geselligkeit. Ohne das Singen würde ihm etwas fehlen. Er ist einer der wenigen, die keine Probe auslassen.
Jeden Freitagabend treffen sich die 25 Mitglieder im Gasthaus Zum Winzer. "Unlust ist kein Grund, der Probe fernzubleiben", erklärt Reis. Freundschaften und Geselligkeit gehören für den ehemaligen Fußbodenleger zum Vereinsleben dazu. So habe der Verein im vergangenen Jahr seinen Bruderverein in Ilten (Nähe Hannover) besucht. Dieses Jahr sei ein Ausflug zur Bundesgartenschau in Koblenz geplant.
Seit 1972 bedeutet der Chor für Eduard Reis mehr als nur Singen. Auch die Arbeit im Vorstand gehöre dazu. Zunächst arbeitete er als Archivar (Notenwart). "Ich war dafür verantwortlich, die Mappen mit Noten zu bestücken und bei Konzerten dann die Noten mitzubringen." Bei 200 Chorstücken bedeute dies eine Verwaltung von mehr als tausend Blättern.
"Ich stelle mich dem Verein gerne zur Verfügung. Vereinsleben ist mehr als nur Gesang." Seit dem vergangenen Jahr gehört er als zweiter Vorsitzender zum geschäftsführenden Vorstand und ist auch im Vereinsregister eingetragen. "Das bedeutet mehr Verantwortung." Die Ämter ließen sich aber nicht vergleichen, so verschieden seien sie. "Den Posten des zweiten Vorsitzenden habe ich nur angenommen, weil mein Freund Dieter Feltes erster Vorsitzender wurde", erklärt Reis schmunzelnd. Heute sei es so, dass keiner mehr um die Vorstandsposten kämpfe. Jeder sei froh, wenn sich ein freiwilliger findet. Reis ist es aber wichtig, sich zu engagieren. "Ich trage mit meiner Arbeit dazu bei, dass der Verein weiter besteht. Ohne Mitglieder und Helfer kann es keinen Verein geben."

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