Singen, feiern, wallfahrten

TRIER/TRIER-SAARBURG. Der Countdown läuft: Bis zum Start des Weltjugendtages (10. bis 21. August) dauert es nur noch wenige Wochen. Für die Dekanate und Pfarreien im Bistum Trier hat die heiße Phase der Vorbereitung begonnen.

Da haben sie allerhand unternommen, um genügend Betten für die erwarteten Gäste aus der ganzen Welt zu bekommen. Gottesdienste gefeiert und musiziert, Kuchen verkauft und sonstige Veranstaltungen durchgeführt - und immer dabei im Hinterkopf gehabt, noch den einen oder anderen aus der Gemeinde dazu zu bewegen, von Mittwoch, 10. August, bis Montag, 15. August, einen Gast bei sich aufzunehmen. In diesen fünf Tagen sind die Jugendlichen aus aller Welt in Familien untergebracht, ehe sich am 16. August alle gemeinsam in Köln treffen zum "katholischen Woodstock", wie das Mega-Event von den Verantwortlichen angekündigt wird. Die Bettensuche wurde maßgeblich von der Arbeit der Pfarreien vor Ort geprägt, die gesetzten Ziele wurden fast alle erreicht - und nun das: Statt der erwarteten 250 000 Gäste kommen deutschlandweit zu den Einstimmungstagen nur 150 000, bistumsweit statt der erwarteten 20 000 nur zirka 9000 Menschen. Das wirkt sich in jedem Dekanat und jeder Pfarrei aus. Teilweise kommen nur etwa ein Fünftel der Gäste, mit denen zuvor kalkuliert worden war. Zum einen hat das zur Folge, dass den Gemeindemitgliedern, die sich bereit erklärt hatten, einen Gast aufzunehmen, wieder abgesagt werden musste. "Das hat im ersten Moment schon für Enttäuschung gesorgt", erklärt Heike Feltges, eine Pfarrei-Verantwortliche. Und zum anderen haben diese neuen Zahlen Auswirkungen auf das Programm. So werden beispielsweise Aktionen, die bislang auf Pfarreiebene stattfinden sollten, nun pfarreiübergreifend angegangen. Aber das passt ohnehin zum Konzept der Verantwortlichen vor Ort: In den meisten Dekanaten gibt es nämlich neben den Vor-Ort-Aktionen auch dekanatsweit geplante Veranstaltungen - wo der Schwerpunkt liegt, hängt von der Größe des Dekanats ab. Im Großen und Ganzen ähneln sich die Programme, die von den Verantwortlichen ausgeheckt wurden. Ein "Trier-Tag" (mit Bischofsmesse, Rachel-Musical, Gang durch die Stadt und weiterem) steht sowieso überall auf dem Programm. Daneben ist eine Mischung aus liturgischen, musikalischen, sozialen und gemeinschaftlichen Projekten vorgesehen.Wallfahrt nach Luxemburg

"Für den Ankunftstag bereiten wir einen gemeinsamen Empfang vor. An einem Tag wollen wir den Gästen ausgewählte touristische Orte unserer Region zeigen, an einem anderen ist eine Wallfahrt nach Luxemburg mit gemeinsamem Abschluss-Gottesdienst vorgesehen. Danach kommt der Tag der Pfarreien, an den Abenden gestalten die Pfarreien Partys wie Siesta Mexicana oder einen bayerischen Abend. Montags vor der Abfahrt nach Köln findet ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst statt", skizziert die fürs Dekanat Saarburg-Konz zuständige Referentin Beatrix Leuk exemplarisch das Programm. So ähnlich sieht's überall aus. Und was machen die internationalen Gäste vor Ort in den Pfarreien? Pia Jäger aus Trier-Ehrang nennt ein Beispiel: "Wir planen ein Nachbarschaftsfest mit allen unseren Gästen. Da können diese dann zum Beispiel Tänze aufführen." Außerdem bekommt dann die ganze Pfarrgemeinde mit, dass der Weltjugendtag auch vor Ort stattfindet. Ein wichtiges Element bei der Vorbereitung stellt die Musik dar. In etlichen Gottesdiensten, Spätschichten und anderen Veranstaltungen wurde vor Ort bereits das Liedgut zum Weltjugendtag geprobt. Im Buch "Let's sing" sind das Weltjugendtags-Mottotlied "Venimus adorare eum" und mehr als 100 weitere Songs zusammengefasst. Und das in vielen Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Für ein großes gemeinsames Fest sind also alle gerüstet - egal, wie viele Gäste kommen.

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