Sitzungsunterlagen zu spät: Rat setzt drei Punkte ab

Schweich · Denkzettel für die Verwaltung: Weil den Politikern wiederholt Sitzungsunterlagen zu spät zugegangen sind, hat der Stadtrat Schweich drei Tagesordnungspunkte vertagt. Beraten wurden die Lebenshilfe-Projekte Kita und Wohnheim an der Bahnhofstraße.

Schweich. Fast zwei Dutzend Bürger wollte sich die Feriensitzung des Stadtrats Schweich anhören. Doch diejenigen Punkte, für die sie sich am meisten interessierten, wurden abgesetzt. Der Rat tat das auf Antrag der SPD. Die Verwaltung habe die Sitzungsunterlagen so spät vorgelegt, dass in der Fraktion keine Vorbereitung möglich gewesen sei, sagte SPD-Chef Achim Schmitt. Es könne nicht angehen, dass bei mehr als einem Dutzend Eingaben von Bürgern zur geplanten Rad- und Fußgängerbrücke vom Ermesgraben ins künftige Schulgebiet nur eine exemplarische Eingabe vorliege. "Wir wollen alles lesen. Wir fühlen uns hinters Licht geführt", so Schmitt.
Er und seine Frau hätten auch eine Eingabe gemacht, diese tauche jedoch in der Tabelle des Planungsbüros nicht auf, bemerkte CDU-Fraktionssprecher Johannes Heinz. Er regte an, die Tagesordnungspunkte, die die Bebauungspläne Ermesgraben und Gemeinbedarfsgebiet betreffen, in einigen Wochen in einer Sondersitzung zu beraten. Dem folgte der Rat, lediglich Stadtbürgermeister Otmar Rößler stimmte dagegen. Urlaubsbedingt sei es dem Planungsbüro igr nicht anders möglich gewesen, die Vorlagen zu stellen. Außerdem wären die Eingaben zur Brücke fast gleichlautend gewesen, da hätte man nur "Papierwust" produziert, so Rößler. Auch die Änderung des Bebauungsplans "Madell III" wurde abgesetzt. Vorwurf auch hier: zu spät zugestellte Unterlagen. Es geht um die Ausweisung eines Baugebiets.
Was die vielen Besucher noch mitbekamen, war die Planvorstellung des integrativen Kindergartens und des Wohnheims der Lebenshilfe Trier im Bereich Bahnhofstraße/K 39. Vorsitzender Walfried Heinz und Architekt Rolf Schuh erläuterten die Planung. Danach werden auf einer Fläche von 7000 Quadratmeter 85 Kinder in fünf Gruppen untergebracht. Belegung: Zwei Gruppen mit je sieben Krippenkindern und acht anderen Kindern, je zwei Gruppen mit fünf behinderten Kindern und zehn Regelkindern sowie eine geöffnete Gruppe mit 25 Kindern.
Die Wohnanlage, die sich westlich anschließt, bietet 24 stationäre Plätze. Eine Tagesfördergruppe der Lebenshilfe, die jetzt noch in Longuich in beengten Verhältnissen untergebracht sei, werde in ein neues Gebäude im Isseler Handwerkerhof umziehen, kündigte Walfried Heinz an.
Laut Architekt Schuh sind alle Gebäude eingeschossig mit Ausnahme eines Komplexes, der im Parterre einen Mehrzweckraum aufweist und oben einen Beratungsraum.
Längere Diskussionen gab es wegen der Parkplätze. Über eventuelle Parkmöglichkeiten außerhalb und deren Finanzierung soll noch diskutiert werden. Die Lebenshilfe musste von dem urprünglich erworbenen Grundstück 400 Quadratmeter abgeben, damit eine Zufahrt zu den dort geplanten Schulen (Treverer Schule, Grundschule Schweich) möglich ist; im Tausch soll die Lebenshilfe Gelände im rückwärtigen Bereich der Kita erhalten. Lebenshilfe-Vorsitzender Heinz kündigte unterdessen an, dass die beiden geplanten Projekte im September in einer Bürgerversammlung ausführlich vorgestellt werden. alf

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