Skater-Anlage weist erhebliche Mängel auf

Die Skater-Anlage am Schweicher Schulzentrum ist in einem schlechten Zustand. Schon vor zwei Jahren haben Jugendliche darauf hingewiesen. Der Stadtratsbeschluss für eine Neuanschaffung ist ausgesetzt; zunächst soll die Zukunft des Bürgerzentrums geklärt werden.

Schweich. Die Skater-Anlage in Schweich war lange ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche aus der Verbandsgemeinde Schweich. Sogar Jugendliche aus den östlichen Trierer Stadtteilen kamen mit Boards und BMX-Rädern, um über die Rampen zu brausen oder in der Halfpipe akrobatische Kehren und Sprünge zu üben.

Beliebter Treffpunkt - heute muss man diese Aussage relativieren. "Viele Jugendliche haben das Interesse verloren, weil die Anlage erhebliche Mängel aufweist", sagt Jugendpfleger Dirk Marmann. Schon mindestens zwei Jahre stehe der Sanierungsbedarf fest, aber passiert sei bisher nichts. Hin und wieder hat die Stadt zwar Spanplatten ausgetauscht oder notdürftig repariert, aber durch den strengen Winter haben die Geräte erneut stark gelitten: Viele Platten sind an den Rändern ausgefranst und an den Übergängen so aufgequollen, dass sie zu Stolperfallen werden (siehe auch unsere Bilderstrecke unter volksfreund.de im Internet).

Holzsplitter-Gefahr beim Rutschen



Vor allem bei jüngeren Kindern, die gerne dort rutschen, sei die Verletzungsgefahr hoch, sagt Johannes Schölch-Mundorf, Medienpädagoge am Stefan-Andres-Schulzentrum. Spielende Kinder würden sich des öfteren Holzsplitter zuziehen. "Nicht auszudenken, wenn es zu einem schlimmeren Unfall kommen sollte." Nicht nur bei ihrem Schulpädagogen haben sich Jugendliche über den schlechten Zustand der Anlage beklagt. Vor etwa zwei Jahren hatten sie sich unmittelbar an die Stadt gewandt - mit einer Unterschriftenliste. Daraufhin genehmigte der Stadtrat 20 000 Euro für eine Neuanschaffung, doch dabei ist es geblieben. Auch im aktuellen Haushalt stehen die Mittel bereit, jedoch hat der Stadtrat die Umsetzung des Skater-Beschlusses vorerst ausgesetzt. "Wir wollen erst abwarten, was mit dem am Schulzentrum geplanten Generationen- und Kommunikationszentrum passiert", sagt Stadtbürgermeister Otmar Rößler. Es mache wenig Sinn, viel Geld in eine neue Anlage zu investieren, die man dann abbauen und möglicherweise an einem neuen Standort wieder aufbauen müsse. Deshalb habe man auch nur das Nötigste repariert. Rößler sagte aber zu, die Anlage durch einen städtischen Arbeiter überprüfen zu lassen.

Jugendpfleger Marmann plädiert für eine Beibehaltung des jetzigen Standorts. Gerade wenn das Bürgerzentrum mit Jugendcafé und Jugendräumen einmal am Schulzentrum bestehe, sei die Skater-Anlage in unmittelbarer Nähe eine optimale Ergänzung.

Übrigens hat der TV trotz Ferienzeit und mehrfachen Besuchen keine Jugendlichen mit Skateboards an der Schweicher Anlage angetroffen. Für Dennis Zillkes (14) aus Ehrang, der mit einigen Freunden einige Runden mit dem Fahrrad am Schulzentrum dreht, ist das kein Wunder: "Für die Boards ist die Halfpipe ganz schön gefährlich. Die kleinen Räder können sich leicht verhaken." Er würde jedenfalls eine andere Anlage vorziehen: "Die im LGS-Gelände auf dem Petrisberg ist besser, in Pfalzel gibt es auch eine, die ganz okay ist."

Meinung

Unbefriedigendes Hin und Her

Wenn man so mit Jugendlichen umgeht, darf man sich nicht wundern, wenn sie das Vertrauen in die Politik verlieren. Erst macht man ihnen per Stadtratsbeschluss Hoffnung auf eine neue oder zumindest bessere Skater-Anlage - und dann lässt man sie zappeln. So ein Hin und Her gehört auf die Bretter der Halfpipe, nicht in die Politik. a.follmann@volksfreund.de

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