Skurrile Typen, gute Schule

Mein erster Gedanke an das FWG ist: "Gute Schule". Aufs FWG würde ich meine Kinder sofort schicken.

Es war eine schöne Schulzeit, die mir positiv in Erinnerung geblieben ist, vielleicht ist die Antwort auch einer Altersgelassenheit geschuldet, die gerne die Vergangenheit verklärt.
Denke ich gerne an das FWG zurück? Ich könnte es mir einfach machen und mit Bert Brecht sprechen "Ich hatte schlechte Lehrer - es war eine gute Schule". Zur Erklärung: Zu meiner Zeit bestand das Kollegium sicherlich aus vielen "skurrilen Typen", die im Nachhinein beim Nachdenken über meine Schulzeit immer wieder für ein Schmunzeln, aber auch für ein Kopfschütteln bei mir sorgen. In der Tat hatte ich aber auch sehr, sehr gute Lehrer und wegen eines dieser sehr guten Lehrer denke ich gerne ans FWG zurück. Sein Name sollte nicht unerwähnt bleiben, Wolfgang Jöricke.
Mein lustigster Moment war die Begebenheit, als Chemielehrer Werner am Ende des Schuljahres der gesamten Klasse ihre Noten mitteilte, leider den Schüler Linden übersah. Er hatte ihn während des gesamten Jahres nicht benotet, ihn schlicht nicht wahrgenommen und ihn deshalb auch nicht in seinem roten Lehrerkalender geführt. Auf Lindens Einlassung, er sei aber Schüler der Klasse, rief Herr Werner in Richtung Schüler Linden "Lass mich mal dein Gesicht sehen!". Worauf dieser aufstand, nach Begutachtung ließ Lehrer Werner den Schüler wissen "Du kriegst eine 3".
Das FWG hat mich sicherlich geprägt, was meine Weltanschauung betrifft. Das Lernen aus der Geschichte und mit der Geschichte wurde mir vermittelt, das Interesse für Sprachen geweckt. Fürs Leben gelernt habe ich vielleicht die Grundzüge des Humanismus. Kurzum: Respekt und Offenheit.
Ulrich Strobel machte 1977 Abitur am FWG. Er ist Redakteur beim SWR in Baden-Baden.

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