Smartphones bringen Jugendliche immer öfter in Schwierigkeiten

Trier/Wittlich · Der sorglose Umgang mit den Möglichkeiten, die Smartphones bieten, bringt Probleme mit sich, die immer öfter die Kriminalpolizei beschäftigen. So ist es unter Jugendlichen angesagt, sich Nacktbilder zu schicken – die dann womöglich verbreitet werden.

Unter so manchem Christbaum warten bald festlich verpackte Smartphones darauf, von Kindern und Jugendlichen ausgepackt zu werden. "Wer seinem Kind ein Handy schenkt, sollte sich aber im Klaren sein, dass das Gefahren mit sich bringt", sagt Gerd Schneider, Leiter der Kriminalinspektion Wittlich.

Denn immer öfter wird der sorglose Umgang mit Bildern, Videos, Sprach- oder Textnachrichten zu einem Fall für die Kriminalpolizei. Schuld daran ist unter anderem ein Trend namens "Sexting": Teenager, insbesondere Mädchen, nehmen Nacktbilder von sich selbst auf und schicken diese intimen, manchmal auch pornografischen Aufnahmen ihrem Partner oder Freunden. "Sie bedenken nicht, dass sie anschließend überhaupt keine Kontrolle mehr über die Bilder haben", sagt Schneiders Stellvertreter Andreas Staib. Er berichtet von Fällen aus der Region, in denen Mädchen nach der Trennung von ihrem Partner zu Treffen genötigt wurden oder ihre Bilder auf pornografischen Webseiten wiederfanden. Ein weiteres Problem: Je nachdem, wie alt die Kinder sind, handelt es sich um kinder- oder jugendpornografische Inhalte, deren Besitz oder Verbreitung strafbar ist.

Dass auch die Verbreitung von Tierpornografie strafbar ist, haben Schüler einer Integrierten Gesamtschule an der Mosel neulich aus erster Hand erfahren. Die Polizei war dorthin ausgerückt, nachdem ein Zwölfjähriger mehreren Mitschülern ein Handyvideo geschickt hatte, das den Missbrauch eines Esels zeigt. Für Aufruhr sorgt im Land derzeit auch eine Sprachnachricht mit Todesdrohungen, die sich über "WhatsApp" von der Region Trier aus in Rheinland-Pfalz verbreitet hat: Der Kettenbrief wird von einer Computerstimme gesprochen, die dazu auffordert, die Nachricht in zwanzig Minuten an zwanzig Kontakte zu versenden - ansonsten hätten der Empfänger und dessen Familienangehörige den Tod zu fürchten.

Dubiose Nachrichten wie diese sollten gelöscht werden. Die Polizei rät Eltern dringend dazu, mit ihren Kindern über solche Gefahren zu sprechen.

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