Gesundheit Gefragter denn je: So funktioniert das Blutspenden zurzeit

Trier-Ehrang · Nach dem Corona-Lockdown werden dringend Blutkonserven benötigt. Der TV hat sich umgesehen, wie das Spenden zur Zeit funktioniert. Eine Online-Anmeldung soll Wartezeiten verringern.

 Eine Blutspenderin wird von einem Helfer beim Termin in Trier-Ehrang versorgt. Weil jetzt wieder mehr Operationen in den Krankenhäusern anstehen, werden mehr Blutkonserven benötigt.

Eine Blutspenderin wird von einem Helfer beim Termin in Trier-Ehrang versorgt. Weil jetzt wieder mehr Operationen in den Krankenhäusern anstehen, werden mehr Blutkonserven benötigt.

Foto: TV/Florian Jüngling

(fj) 2000 Menschen an 17 Terminen im Jahr  – „so viele Menschen gehen im Bereich des DRK-Ortsvereins Ehrang Blut spenden“, sagt Wolfgang Reiland, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Trier-Saarburg. Das Coronavirus und die Ferienzeit haben diese Zahl in letzter Zahl jedoch verringert. Hinzu kommt laut Reiland der Wegfall des Spendenlokals in Zewen, das durch „Coronaverordnungen und daraus resultierende Abstandsmaße“ geschlossen werden musste.

Aber nicht nur die Zahl der Spender geht zurück. Weil während des Lockdowns weniger Operationen stattfanden, stieg die Zahl in den letzten Monaten wieder an. Und damit auch die Nachfrage nach Blutkonserven. Ein erheblicher Mangel an Blut von Menschen mit den Blutgruppen 0 Rhesus positiv und 0 Rhesus negativ, den laut DRK momentan gesuchtesten Blutgruppen,  ist die Folge.

Zudem gibt es eine Neuerung: Eine Online-Anmeldung soll ab dem ersten Oktober eingeführt werden, die laut Reiland zu einer Verkürzung der Wartezeiten und dem Auflösen der Schlangen dient. Somit spare der Spender Zeit und es könnten mehr Personen an einem Tag Blut spenden. Diesem positiven Effekt kann Reiland erfreuliche Zahlen hinzufügen: In Ehrang werden normalerweise circa 150 Spender erwartet; am vergangenen Montag waren aber bereits 105 Spender per Online-Anmeldung angekündigt — obwohl sich das System noch in der Testphase befindet. Und dabei sind die unangemeldeten Spender noch nicht einmal eingerechnet, für die natürlich immer Platz bleibe.

Und wie läuft das Blutspenden in Zeiten von Corona ab? Der TV war dabei: Vor der Anmeldung misst ein Helfer die Temperatur des potenziellen Spenders. Außerdem will er alles über mögliche Infektionskrankheiten oder einen vergangenen Auslandsaufenthalt wissen. Dann wird überprüft, ob der Spender sich  vorab online angemeldet und einen Termin vereinbart hat. Nach dem Scannen des Blutspendeausweises füllt der Spender einen Fragebogen aus, bevor bei der ärztlichen Untersuchung erneut die Temperatur gemessen wird und alle übrigen Fragen geklärt werden können.

Eine Spenderin, die an diesem Abend nach Ehrang gekommen ist, berichtet dem TV, dass sie trotz Corona keine Bedenken hat, Blut zu spenden. Ihre Motivation sei es, anderen Menschen zu helfen, vor allem in der jetzigen Zeit, wo die Nachfrage nach ihrer Blutgruppe 0 Rhesus positiv doch besonders hoch sei. Sie wurde wie andere Menschen mit ihrer oder einer gefragten Blutgruppe benachrichtigt und gebeten, zur Blutspende zu gehen, um vor allem diese Reserven aufzufüllen. Auch die anderen Spender wirken unbesorgt, zeigen sich aufmerksam, was Abstandsregeln angeht, und tragen vorbildlich Mundschutz.

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