So kommt die Straße in die Skaterhalle

Trier-West · Ein großer Raum, Leute in Skaterklamotten, Spraydosen mit grellen Farben, laute HipHop-Musik. Das ist die Kulisse des ersten QuattroPole-Graffiti-Jam in Trier. Dabei wurde der Ex-Supermarkt in der Aachener Straße optisch auf Vordermann gebracht.

Trier-West. "Graffiti und Skateboarding gehen Hand in Hand", erklärt Alex Schmitz (32), der sich ehrenamtlich als Projektleiter der Skaterhalle engagiert. Und so gestalten 30 Künstler aus den Städten Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier den einstigen Supermarkt in der Aachener Straße "stylisch" um. Hier finden regelmäßig Schulsport, Nachmittagsbetreuung und Workshops zum Thema Skaten und BMX statt.Die Halle gehört der Stadt. Der Palais e.V. hat sie gemietet und bietet den Skatern und Graffiti-Künstlern einen Raum, in dem sie sich entfalten können. "Wir sind ein Jugend- und Sportzentrum. Wir organisieren uns selbst ohne Förderung", erklärt Axel Reicherz, ebenfalls Projektleiter. An einem guten Samstag kommen bis zu hundert junge Leute, die sich selbst organisieren. Schmitz erklärt das besondere am "Zuppermarket", wie die halle genannt wird: "Wir sind kein Jugendhaus, wo man hingeht und schaut, was es so gibt. Bei uns kann man selbst aktiv werden." Laurent Steinmayer (42) spricht sogar von "Überaktivität". In Anlehnung an diese kreative Betriebsamkeit entsteht in Zusammenarbeit der verschiedenen Künstler ein Bild unter dem Motto "Straße".Vierteilige Konzeptwand

Die Konzeptwand besteht aus vier Teilen. Im Mittelpunkt: ein Skater, der über ein Geländer springt. Drumherum haben sich die Künstler mit ihren Signets verewigt: Mars, Kaos, Lister, Meks. Bürgerliche Namen seien in der Szene völlig unwichtig. "Die meisten hier kennt man nur unter diesen Künstlernamen", erklärt Laurent Steinmayer. Von den grellen Namenzügen hebt sich im Hintergrund eine Skyline ab. Braun und Beige dominieren. "Man kann hier Trier mit der Porta und den Kaiserthermen erkennen. Wir lieben unsere Stadt", so Steinmayer. Graffiti gehöre auf die Straße. Genau das will die Konzeptwand zeigen. Die Zusammenarbeit der Künstler ist spontan. Es gebe keine Zwänge. "Heute Morgen um 10 Uhr haben wir uns getroffen. Erst da haben wir das Konzept festgelegt", sagt der 42-Jährige. Ab dann wurde frei drauf los gesprayt. Aus den weißen Wänden werden schnell bunte Kunstwerke.Auch Alexander Semljanuchin (26) gestaltet sein Kunstwerk. Den Schriftzug seines Künstlernamens findet man an der Wand auf einem roten "Peru"-Schriftzug im Hintergrund. Das Wort habe er nach verschiedenen Kriterien ausgesucht. "Ich habe Buchstaben genommen, die ich gerne male. Die Buchstaben ergänzen sich gut in ihren Formen und wirken so schön zusammen." Dominik Kellersch (23) weiß, dass man die Kunst des Graffiti nicht aus Büchern lernen kann. Wichtig sei es, zuerst die einzelnen Buchstaben auf dem Papier auszuprobieren. Dann gehe es darum, seinen eigenen Stil zu finden. Graffiti kenne keine Grenzen. Genau das wird an den verschiedenen Bildern deutlich.Video ab 16 Uhr unter www.volksfreund.de

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