So lange es geht ein Leben in Würde ermöglichen

Trier · Vor 30 Jahren ist in Trier ein neuartiges Projekt aus der Taufe gehoben worden: eine gemeinsame Pflegestation von evangelischer und katholischer Kirche. Die Einrichtung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus hat ihr Jubiläum mit vielen Gästen gefeiert.

 Neues Führungspersonal für die Ökumenische Sozialstation: Bernd Baumgarten, stellvertretender Vorsitzender der Sozialstation, gratuliert Susanne Hoellen (rechts), die die Stationsleitung von Ulrike Malburg-Schmitt (Mitte) übernehmen wird. TV-Foto: Tobias Senzig

Neues Führungspersonal für die Ökumenische Sozialstation: Bernd Baumgarten, stellvertretender Vorsitzender der Sozialstation, gratuliert Susanne Hoellen (rechts), die die Stationsleitung von Ulrike Malburg-Schmitt (Mitte) übernehmen wird. TV-Foto: Tobias Senzig

Trier. Großer Beliebtheit erfreut sich das jährliche Patientenfest der Ökumenischen Sozialstation. Einmal im Jahr treffen sich die Patienten, Angehörigen und Pflegenden der Sozialstation, um sich in ungezwungenem Rahmen kennenzulernen und auszutauschen.
Zum jüngsten Fest im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in der Nordallee gab es einen besonderen Anlass: Die Sozialstation feierte ihr 30-jähriges Bestehen.
Mittlerweile 50 Mitarbeiter



1981 startete in Trier ein damals einmaliges Konzept - eine gemeinsame Pflegestation von katholischer und evangelischer Kirche, unabhängig von den jeweiligen Dogmen. Die neue Sozialstation hatte den Leitsatz: Wir bieten allen unsere Hilfe an, unabhängig, ob sie katholisch oder evangelisch, christlich oder nicht christlich sind. Eine moderne Idee in einer Zeit, in der noch Gemeindeschwestern und Diakonissen die häusliche Pflege managten. Am grundsätzlichen Konzept der ambulanten Pflege hat sich seit 1981 nichts geändert: Die Mitarbeiter versuchen, den Menschen so lange wie möglich ein Leben in Würde zu ermöglichen - und zwar zu Hause, in den eigenen vier Wänden.
Mit sieben Beschäftigten startete die Station - heute sind es mehr als 50. Bernd Baumgarten, stellvertretender Vorsitzender der Station, ist sicher, dass sich dieser Trend fortsetzt. "Der flexible Arbeitnehmer von heute kommt aus Trier, studiert in Berlin und arbeitet in München. Wie soll der dann noch die kranke Mutter pflegen?", fragte er die Gäste in seiner Ansprache.
Die Sozialdezernentin der Stadt Trier, Angelika Birk, lobte das ambulante Pflegekonzept: "Früher haben die Familienangehörigen gepflegt - das ist heute einfach nicht mehr möglich." Bei den komplizierten Krankheitsbildern von heute bedürfe es einer Pflege durch erfahrenes und professionelles Personal.
Im Gespräch mit dem TV erläuterte Baumgarten die neuen Herausforderungen für die Sozialstation: "Die Demenzerkrankungen nehmen immer mehr zu." Aus diesem Grund arbeite die Sozialstation eng mit dem Demenzzentrum Trier zusammen. Beim Patientenfest wurde auch die neue Leiterin der Station vorgestellt: Susanne Hoellen wird in zwei Wochen die Nachfolge von Ulrike Malburg-Schmitt antreten. Die Träger der Sozialstation sind heute der Caritasverband Trier, das Diakonische Werk sowie einige katholische Pfarreien. sen

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