Solarkraftwerke auf Schuldächern

Am Donnerstag sind die Bürgerkraftwerke "Speesolar", zwei Anlagen auf den Dächern des Schulzentrums Am Mäusheckerweg, eingeweiht worden. Die Photovoltaikanlagen produzieren Strom für 45 Vierpersonenhaushalte.

 Schulleiter Hermann Bous (links) und Achim Schneider vom Amt für Gebäudewirtschaft besichtigen eine der Photovoltaikanlagen auf dem Schuldach. TV-Foto: Gabriela Böhm

Schulleiter Hermann Bous (links) und Achim Schneider vom Amt für Gebäudewirtschaft besichtigen eine der Photovoltaikanlagen auf dem Schuldach. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, begleitet von einigen Pannen während der Bauphase, schilderte Dieter Buch, Mitglied der Projektgruppe Energie in der Lokalen Agenda 21, bei der Einweihungsfeier im Friedrich-Spee-Gymnasium (FSG) die Verwirklichung des Projektes. Schließlich wurde man gerade noch rechtzeitig, kurz vor der Senkung der Energieeinspeisevergütung, mit dem Bau fertig. Nun erzeugt das FSG "versteckt und lautlos saubere Energie", freute sich Schulleiter Hermann Bous.

Oberbürgermeister Klaus Jensen, üblicherweise bei Ansprachen mit eigenen Worten kein Freund von Zahlenkolonnen, lobte das Projekt als Schritt in die richtige Richtung der dezentralen Energieversorgung. Mittlerweile würden in das Netz 2,5 Prozent aus Solarstrom eingespeist, in der Region sind es drei Prozent. 59 Prozent der verbrauchten Energie stamme aus erneuerbaren Energien wie Wasser, Wind, Biomasse oder Solarstrom. Jensen ermunterte Dacheigentümer zum Bau weiterer Anlagen. Die Photovoltaikanlagen auf den Dächern des FSG wurden durch insgesamt 44 private Investoren finanziert.

Gesellschaftsanteile konnten mit einer Geldeinlage ab 1000 Euro erworben werden. Die neuen Photovoltaikanlagen am Mäusheckerweg haben 536 000 Euro gekostet, sollen 180 000 kWh Strom ins Netz bringen und sich nach Angaben von Zeljko Brkic, LA 21-Geschäftsführer, in zehn bis zwölf Jahren amortisiert haben. Die Anlage ist in städtischer Kooperation mit einer Gesamtgröße von 196,08 kWp entstanden. Die Lokale Agenda 21 plant derzeit die Gründung einer Energiegenossenschaft. Ihre Aufgabe soll der Bau von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie sein.

Extra Beim sechsten regionalen Klimaenergiegipfel 2006 in Trier bildete sich eine Projektgruppe, seit 2007 "Projektgruppe Energie der LA 21" genannt. Sie will eine kommunale Energiewende realisieren. Zur Umsetzung wurden Bürgersolarkraftwerke geplant. Insgesamt haben sich bis jetzt 75 private Investoren zusammengetan. (gsb)

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